30. Dezember 2009

Jahreswechsel

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Welch' Überraschung, unerwartet und plötzlich steht Silvester vor der Tür. Mein Jahr war - wie im Blog zu lesen - ziemlich ereignisreich: Ich habe an verschiedenen Orten Deutschlands gelebt, neue Freunde und interessante Menschen kennengelernt, aber auch viel gearbeitet...
oh, und das einschneidendste Erlebnis des Jahres hatte ich vor zwei Tagen, als ich in einem der Kölner Büdchen um die Ecke tatsächlich nach meinen Ausweis gefragt wurde. Sehe ich tatsächlich aus, als wäre ich noch minderjährig? :-()

Im nächsten Jahr werde ich auch wenig Zeit haben. Zumindest bis Ende Mai. Dummerweise fallen die Examensprüfungen genau auf die Eishockey WM, welche unglaublicherweise in Köln stattfindet. Ich möchte so gerne hingehen, aber ob ich eine der teuren Halb- oder Finalkarten bekomme? Und wer will mitkommen? Am besten wäre ein Spiel mit Kanada, damit ich mein Canucks-Spielershirt endlich mal tragen kann ;-)
Ab dem 28.05. bin ich dann mal weg. Über den Atlantik, aber nicht aus der Welt... komme aber Ende August zurück nach Europa. Weiter mag und kann ich nicht planen oder vorausschauen. Den Blog werde ich weiterschreiben. Über Rückmeldungen freue ich mich immer. :-))

Euch, liebe Freunde und Leser, wünsche ich einen

guten Rutsch in das neue Jahr 2010!

Ich wünsche Euch Gesundheit, gute Examensabschlüsse ;-), Zufriedenheit und einfach, dass ihr Euren gesetzten Zielen, Hoffnungen und Wünschen näherkommt....


Ich beschließe das Jahr mit einem Zitat von Erich Kästner: "Es gibt Erinnerungen, die man, wie einen Schatz in Kriegszeiten, so gut vergräbt, dass man selber sie nicht wiederfindet. Und es gibt andere Erinnerungen, die man wie Glückspfennige immer bei sich trägt. Sie haben ihren Wert nur für uns."


28. Dezember 2009

Buchtip: Kästner, Als ich ein kleiner Junge war

Letzens wurde ich nach meinem Lieblingsbuch gefragt. Eine wirklich schwierige Frage. Ehrlich. Nicht, weil mir keines einfällt, sondern weil mir viele einfallen. Außerdem wechseln die favorisierten Bücher entsprechend den Lebensphasen.

Zur Zeit lese ich Erich Kästners "Als ich ein kleiner Junge war". Beschwingt in seiner typischen Erzählart schildert er seine Kindheit, die bei weitem nicht die einfachste war. Er kommt aus einer einfachen Familie; seine Eltern arbeiteten hart, um ihm eine Ausbildung zu ermöglichen.
Ich mag seinen Erzählstil. Leicht, etwas belustigt, ohne sich über die Figur gänzlich lustig zu machen, z.B. die Schilderung seiner Onkel und Tanten.
An dem Buch mag ich aber auch den Umschlag, denn er ist bereits gebraucht. Der Rücken fehlt ganz. Er ist auch Pappe, beige und schlicht gehalten. Die Ränder sind kinderfreundlich abgerundet. Innen sind auf manchen Seiten Zeichnungen in Schwarz-weiß zu seinen Schilderungen. Mein persönlicher Spleen ist das Schnuppern an bzw. in Büchern. Und dieses Exemplar riecht einfach großartig. Leicht muffig, also in Gebrauch, ohne verstaubt zu sein.
Leider ist ein Bibliotheksbuch, sodass ich es schweren Herzens im neuen Jahr zurückgeben muss. Aber ich habe bereits bei ebay meine Fühler ausgestreckt ... ein weiterer Spleen ist, Bücher, die mir gefallen, haben zu müssen. Dieses habe ich noch nicht gefunden, zumindest nur einem für mich uninteressanten Neudruck. Aber ich habe mir selbst zu Weihnachten "Das doppelte Lottchen" in einer Lizenzauflage von 1965 geschenkt. Und ein Exemplar von "Emil und die drei Zwillinge". :-) Ich werde berichten, wenn ich sie (wieder) gelesen habe....

Meiner Meinung nach ist Kästner nicht veraltet. Lest ihn! Entdeckt ihn wieder neu! Es lohnt sich. Das Umfeld seiner Geschichten mag veraltet sein, die vermittelten Werte nicht. Außerdem sollte Lesen Spaß und Lust auf mehr machen...

Weihnachten geschafft

Weihnachten ist geschafft. Ich finde die Feiertage wunderbar, weil man aus dem Arbeitsalltag aussteigt und Zeit mit Freunden und Familie verbringt. Ich möchte die Kaffeetafel am Nachmittag des 24.ten bei Familie Kaleß nicht missen. Sie sind meine dankbarsten Kuchenesser. In diesem Jahr hatte ich am 23.ten einen Backrausch und habe zuerste einen Hirschhornkuchen gebacken. Den gab es immer in meiner Kindheit; ich liebe diesen Kuchen. Dann einen Zitronenkuchen. Anschließend mußte die zuviel gekaufte Butter weg, also buk ich noch Plätzchen. Und weil der Ofen gerade so warm war, habe ich noch schnell ein Bananenbrot hinterhergeschoben. Ich hätte Bäcker werden sollen? Tja, irgendwie entspannt mich das. Dummerweise habe ich so Lernkram und Arbeit für die Kanzlei aufgeschoben, sodass ich eigentlich genau jetzt daran sitzen müßte .... und es wieder nicht tue. ;-)
Am 24.ten Abends gegen 19:00 Uhr war das Christkind da (bei mir der Weihnachtsmann, aber ich muß mich an diesem Tag nicht mit den Rheinländern anlegen... ;-) Anschließend gibt es ein dreigängiges Menue. Am ersten Feiertag kommen immer Freunde der Familie von Andreas und es gibt Ente, Rotkohl und - von mir Thüringerin eingeführt - Klöße. Es wird über das Jahr geredet, gespielt .....

Ich mag besonders den Moment an Weihnachten, wenn die von uns bzw. mir überreichten Geschenke ausgepackt werden, denn es ist immer etwas dabei, was nicht auf dem Wunschzettel stand. Und dann leuchten die Augen besonders. In diesem Jahr war das absolute Highlight die Patenschaft für Andreas Bruder Holger. Er ist Pate für ein Pavianbaby im Kölner Zoo für ein Jahr. Überreicht wurde neben einer Urkunde ein Photo von einem verträumt schauenden kleinen Pavian (dessen Nacktarsch nicht zu sehen ist ;-)
Gefreut habe ich mich an diesem Weihnachten auch, dass mein Dessert - Souffle - wunderbar aufgegangen und nicht einfallen ist, und vor allem allen Beteiligten geschmeckt hat. Hatte ich schon erwähnt, dass ich gern backe?

An Weihnachten bin ich aber auch immer traurig, weil ich einige Menschen schmerzlich vermisse. Sie sind einfach nicht mehr da. Auch ist meine kleine Familie weit weg. Ich beneide jeden, der sich beklagt, dass sie an den Feiertagen in den umliegenden Dörfern die Eltern und Großeltern abfahren. Für mich wären Welten zu überqueren ...

Letzlich kann ich mich über das lange Wochenende nicht beklagten. Natürlich habe ich auch tolle Geschenke bekommen. Und ich konnte endlich wieder beherzt ausschlafen. Ich wurde mit gutem Essen versorgt. Und es wurde endlich wieder - wie jedes Weihnachten - gespielt: Wizzard, Uno und neu Pandemie.

Falls ich nicht alle erreicht habe: Ich hoffe - nachträglich - dass Ihr erholsame und ruhige Feiertage hattet. Vergeßt nicht, der gute Wille zählt, falls es mal drunter und drüber geht ;-)
Besonderen Gruß an alle, die an den Feiertagen gearbeitet haben.

7. Dezember 2009

Seglertreff .. in Düren

Unglaublich, aber wir haben geschafft. Vier von sechs der Segler trafen sich am Wochenende in Düren. Danke, Dietmar, für die Gastfreundschaft. - Lisa und Lars, wir haben Euch vermißt!

Natürlich wurde per Photoshow wiederholt, was in einer Woche im Juni auf einem Segelschiff passieren kann. Wir hatten ja alles: gute Stimmung, Wind, Windflaute, Sonnenschein, Regen, Sturm .... ;-) Aber die Gespräche drehten sich nicht um die Vergangenheit, denn es wurde bereits ein neuer Törn im nächsten Juni geplant (leider kann ich nicht dabei sein). Und wenn sich Männer treffen, wird auch über Autos geredet. Oh man... auch frau kann auf Durchzug schalten. ;-)

Und wir haben viel unternommen: Bei Düren gibt es ein Schloss namens Burgau. Ein kleines Schloss, aber mit einem sehr schönen und großen Park. Uns sind zahlreiche Läufer entgegengekommen; also eine beliebte Joggingstrecke. Und Dietmar betonte mehrmals, dass links des Weges eine Holzleiste ist, damit auch blinde Menschen hier spazieren und wandern gehen können. Empfehlenswert auf jeden Fall für einen Sonntag Nachmittag ....

Natürlich waren wir auch im Tower. Wir schauten den Fluglotsen und Kollegen von Dietmar, die in ca. 65m Höhe und ca. 2 km vom Flughafen entfernt saßen, nicht nur sprichwörtlich über die Schulter. Allein des Ausblickes wegen ist der Arbeitplatz schon nicht übel. ;-) Wenn nicht die zahlreichen Monitore vom Ausblick ablenken würden...
Ich habe auch angeboten, meinen (künftigen) Arbeitsplatz zu zeigen, aber nun ja, gegen Dietmars Stolz (damit meine ich den Tower als Arbeitsplatz) komme ich nicht an.

Anschließend sind wir auf den Aachener Weihnachtsmarkt gefahren. Wie gewohnt ist er über die Stadt in den backsteingepflasterten Gassen über den Katschhof bis zum Markt verteilt und wartete mit zahlreichen, aber vor allem abwechslungsreiche Buden auf. Leider leidet die Weihnachtsstimmung etwas, wenn es regnet. Seufz. Aber es war ein schöner Abschluß für unser Treffen.
(Leider habe ich vergessen, Photos davon zu machen)

Danke, Daniel, für die Einladung zu einem nächsten Treffen in Lippstadt. Ich komme gerne.


PS: Daniel hat mich Clueso angesteckt. Sein neues Album ist ein Tip für den Weihnachtswunschzettel. Hier einige Hörtips:
1. Clueso, Verliebt (lala)
2. Clueso, Keinen Zentimenter
(auf der Homepageseite einfach herunterscrollen, denn es gibt dort zahlreiche seiner Videos zu sehen und zu hören ;-) http://www.clueso.de/musikvideos.0.html
3. Clueso/Max Herre
http://www.youtube.com/watch?v=M3vNgsMWvhE&feature=related


Zum Schluß noch liebe Grüße und gedrückte Daumen für Inga (natürlich auch für Katesa, Kathrin und Sarah) für die Brandenburger Examensklausuren! Stefan, Dir natürlich auch für das sächsische Pendant!



2. Dezember 2009

Check Werksverkauf und die Erkenntnis, dass ich wirklich kein Student mehr bin

Die Weihnachtssaison ist eröffnet. Ich sollte langsam mal beginnen, die Weihnachtsmärkte auszutesten. Nun ja, am Wochenende waren wir mit Zbiggi und Ania in Aachen zum Werksverkauf, um mittels Süßigkeiten Weihnachtsstimmung zu erzeugen. Hier meine knallharte Beurteilung:

Lindt – Preise waren gut um ca 1/3 im Vergleich zu den Ladenpreisen gesenkt. Das Angebot war riesig und wie gewohnt erlesen. Unglaubliche Menschenmassen. Viel Bruchware, z.B. 1 kg für € 7. Daumen hoch.

Bahlsen - Preise waren scheinbar nicht gesenkt, sondern gleich den Ladenpreisen. Das Angebot an Keksen war riesig. Überschaubare Menschenmassen. Keine Bruchware. Daumen runter.

Lambertz - Preise waren im Vergleich zu den Ladenpreisen gesenkt. Das Angebot war riesig (Lebkuchen, Printen, Baumkuchen). Überschaubare Menschenmassen. Bruchware, z.B. Printen 500 g für € 3,50. Daumen hoch.



Gestern habe ich meinen ersten Gerichtstermin bestritten. Neben der Richterin saß ein Referendar. Sie scherzten miteinander, sodass ich fast neidisch wurde. Ach, ich hätte auch gern so einen Richterin als Ausbilderin in meiner Zivilstation gehabt. Ich war eher Aktenträger. Zurück zur Verhandlung: Es erschienen der Beklagte nebst Anwalt. Der gegnerische Anwalt sah aus, als hätte er genauso viele Berufsjahre an Erfahrung, wie ich alt bin. (Stimmt die Grammatik?). Ca. 15 Minuten, in denen ich am wenigsten gesprochen habe. Wer wenig redet, kann nichts falsch sagen. Im Ergebnis ist die Verhandlung zu unseren Gunsten ausgegangen.:-) Ich habe es überlebt, auf zu den kommenden Verhandlungen....

9. November 2009

Lange Nacht der Museen ... die Vierte


Das war meine vierte und defintiv letzte Museumsnacht in diesem Jahr! Irgendwann kann der Mensch nichts mehr aufnehmen.... wir waren zu viert. Karsten und Claudia sind aus dem benachbarten D'dorf ins schöne Köln gekommen. Wir haben unglaublicherweise sieben der Stops auf zwei der fünf angebotenen Touren geschafft. Hier kommt der Bericht:

1. Domgrabung.. liegt direkt neben bzw. unter dem Dom. Habt Ihr gewußt, dass der Kölner Dom auf den Trümmern einer Kirche errichtet worden ist? Und dass diese Kirche ihrerseits auf einem Wohnhaus gebaut wurde? Die Reste/Grundmauern sind freigelegt worden und zu besichtigen. Durchaus sehenswert.

2. In der Kölner Altstadt ist eine Archäologische Zone errichtet worden bzw noch in Arbeit. Direkt neben der Mikwe auf dem Rathausplatz (siehe Photo). Eine Mikwe ist ein jüdischen Badegebäude für das Bad zur spirituellen Reinigung. Es ist noch sehr gut erhalten.
Die Mikwe liegt unter einem Pyramidendach; man jederzeit hinunterschauen.

3. Die Archäologische Zone liegt direkt am Historischen Rathaus. Es soll eine unterirdische Stadt entstehen, die unterirdische Denkmäler der Stadt verbinden soll. Ab 2013. Es bleibt abzuwarten. Im Moment sind bereits die Fundamente einer Synagoge direkt neben der Mikwe ausgegraben bzw. in Arbeit, freigelegt zu werden. War leider noch nicht so spannend, sich diese Mauerreste anzuschauen, die von einem Zelt geschützt werden. Da die Seiten durchsichtig waren, konnte man den aktuellen Ausgrabungsstand begutachten. Und wird ihn sicher in den nächsten Jahren weiterverfolgen können.

4. Aufgrund der Ankündigung einer besonderen Ausstellung sind wir noch schnell ins Richard-Wallraff-Museum gegangen. Die Sammlung mittelalterlicher Malerei ist jetzt nicht so meins. Auf der obersten Etage war dann die Sonderausstellung zu sehen: Vincent van Gogh - Schuhe. In einem Raum war nur dieses eine Bild von ihm aufgehängt. Ein paar ausgetretene Wanderschuhe. Mit Interprationen, was von Gogh uns damit sagen wollte. Das Bild ist zweifellos gut gemacht. Aber ist ja wohl gewagt, aus nur einem Bild eine Sonderausstellung zu kreieren, die mit Plakaten in der ganzen Stadt beworben wird! Leider etwas enttäuschend.

5. Mit dem Bus wechselten wir von Tour 1 (City Tour) zu Tour 5 (West). Leider fuhr der Bus an unserer Haltestelle einfach vorbei, sodass wir uns mit der Straßenbahn zum Museum für ostasiatische Kunst aufmachten. Es liegt direkt in Uninähe und ich bin schon so oft daran vorbeigelaufen. Jetzt war ich zum ersten Mal darin ;-) Großen Raum nahmen die "surimonos" ein, genau 120. Das sind farbige Holzdrucke, die einen Neujahrsspruch/Grüße und ein Bild beinhalten. Leider waren die Sprüche nicht übersetzt, sondern nur mit beschreibenden Titeln versehen, z.B. Geisha beim Baden o.ä. Es gab einstündige Führungen, in der die Bilder erklärt wurden, aber mir fehlte leider die Geduld dafür.
Faszinierend ist übrigens, dass es das Museum bereits seit 1913 gibt.

6. Direkt daneben liegt das Japanische Kulturinstitut. Die Ausstellung war ein (zeitlicher) Kontrast zum ostasiatischen Museum, denn es wurden Zeichnungen, Malerien und Videos des 21. Jahrhunderts gezeigt. Sehr bunt. Sehr poppig.

7. Anschließend fuhren wir zurück zum Neumarkt, um - auf meinen Wunsch hin - in das Käthe-Kollwitz-Museum zu gehen. Als Wegbegleiterin des Berliner Malers Heinrich Zille hatte ich Lust auf Ihre Kohlezeichnungen bekommen. Sehr großen Raum nahm die Sonderausstellung der Weggefährtin Clara Siewert ein.
Unter anderem die Kohlezeichnungen waren beeindruckend, aber auch bedrückend, und anrührend ... aufgrund der Thematik. Käthe Kollwitz beschäftigte und zeichnete (Berliner) Arbeiter in ihrem täglichen Leben.
Ich werde auf jeden Fall nochmal in diesem Museum gehen, um mir in Ruhe jedes Bild /Werk anschauen zu können. Absolut empfehlenswert.

Ich habe falsch gezählt. Wir haben acht Stops eingelegt, denn zum Schluss waren noch ...
8. im Museum Ludwig: Moderne Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonders beeindruckend war die Sonderausstellung "Politische Bilder. Sowjetische Photografien 1918-1941." Leider fielen mir hier bereit die Augen fast zu, denn es war bereits nach Mitternacht. Aber auch dieses Museum lohnt für einen Besuch außerhalb der Museumsnacht.


Das war jetzt sehr ausführlich. Aber damit habe ich bewiesen, dass auch Köln mit (etwas) Kultur aufwarten kann. ;-) Obwohl ich ja Berlin-verwöhnt bin......

Ein perfekter Tag

Eigentlich fing der Tag überhaupt nicht perfekt an, denn ich wurde nicht geweckt. Habe es aber trotzdem rechtzeitig in die Kanzlei geschafft und ... fühle mich dort wohl. Ich bekomme Akten, die ich Stück für Stück abarbeite. Mein Schreibtisch füllt sich immer mehr. Mittags gehen alle zusammen essen. Es ist zwar zum Teil teuer, weil die Anwälte in Restaurants gehen (soviel Auswahlmöglichkeiten für ein günstiges Mittag gibt es am Reichsbergerplatz nicht), aber nur eine Suppe ist erschwinglich. Es wird vor allem nicht über Jura geredet in dieser Zeit. Absolut symphatisch. Meine entworfenen Schreiben werden übernommen (Ich weiß, dass mag nicht für jeden verständlich sein, aber während der Ausbildung wird man ständig korrigiert oder ergänzt.). Ich freue mich unglaublich darüber, dass meine Schreiben herausgehen. Morgen fahre ich mit zu Gerichtsterminen mit der Option, die nächsten evtl. selbst zu besteiten.
Perfekt war der Tag deshalb, weil man abends das Gefühl hat, etwas Sinnvolles und Gutes getan zu haben.

Und dann die Nachricht, dass unsere Lernsessions in Berlin erfolgreich waren. Herzlichen Glückwunsch zur bestanden Prüfung, Per!

Außerdem war ich gestern noch mit Andreas auf einem Konzert. Das Gloria in Köln ist eine hervorragende Location, denn der Boden vor der Bühne steigt etwas an, sodass die Hintenstehenden auch eine gute Sicht auf die Band haben. Was kam? Wer kam: Jochen Distelmeyer. Vertreter der Hamburger Schule. Die Band spielte über zwei Stunden, war total verschwitzt, gab neben den mittlerweile einstudierten auch richtige unabgesprochene Zugaben .... und es wurde richtig abgerockt. Kein Wunder bei drei E-Gitarren ;-) Und wir standen ganz vorne. Und als sich der Jochen dann auch noch herunterbeugte .... wollte er eigentlich nur Feuer, und zündete er sich ganz unspektakulär eine Zigarette dank des Feuerzeuges eines Fans an. Eigentlich schade, dass das Rauchverbot in diesem Moment im gesamten Raum aufgehoben war.
Übrigens wurde das Konzert mitgefilmt. Und es ist wohl der Auftakt der Tour, wie ich auf seiner Homepage lesen konnte: http://www.jochendistelmeyer.de/ Geht hin, wenn ihr könnt. Hört auf die Texte! Rockt!

Bekannt wurde Jochen Distelmeyer unter anderem als Mitglied der Band Blumfeld. Eines der bekannten Lieder "Graue Wolken". Gebt es einfach bei youtube mal ein.
Genug geschwärmt für heute. ;-)


Zum Abschluss noch ein Link: http://www.spreeblick.com/2009/11/09/20-jahre-mauerfall-gesine-schwan-eberhard-diepgen-und-gregor-gysi/#more-24545
Interessante und meiner Meinung nach zutreffende Aussagen von Gesine Schwan und Gregor Gysi über Ost und West und die Wiedervereinigung. Anlaß ist das heutige Jubiläum des 20. Jahrestages des Mauerfalls!

7. November 2009

.. Hallo Köln


Wieder in Köln. Die erste Woche wartete mit zahlreichen Eindrücken auf mich:

Am Montag begann die Anwaltsstation. Ich werde jetzt sechs Monate lang die tatsächliche Arbeit eines Rechtsanwaltes kennen- und erlernen. Die Anwälte in meiner Kanzlei sind alle sehr freundlich. Jeder erklärte mir bereitwillig sein Aufgabengebiet. Es hat mich sehr motiviert, begeisterte Anwälte zu erleben. Leider konnte ich auf die oft gestellte Frage, worauf ich mich spezialisieren will, immer noch nicht antworten. Seufz. Es gibt einfach zuviele interessante Rechtsgebiete: Internationales Privatrecht, Internationale Schiedsgerichtsbarkeit, Erbrecht .... selbst Strafrecht und Baurecht finde ich nicht abschreckend. Ich habe sofort mehrere Akten in die Hand bekommen und mich eingearbeitet.

Am Dienstag begann das Repetitorium (kurz nur Rep genannt). Es ist wirklich hart, 2x pro Woche abends nach der Arbeit noch ca. drei Stunden bis ca. 21:30 Uhr dem Unterricht zu folgen. Das Repetitorium ist eine typische Einrichtung der juristischen Ausbildung. Es kostet viel Geld und ist nichts anderes, als privater Unterricht zur Examensvorbereitung. Eigentlich bracht man den Rep nicht, denn man kann sich auch anhand der zahlreichen Bücher, die es auf dem Markt gibt, auf die Prüfungen vorbereiten. Auch ist man als Referendar verpflichtet, eine Arbeitsgemeinschaft beim Gericht der Stammdienststelle zu besuchen (mehr dazu später). Aber leider sind diese oft nicht sehr gut und aufgrund des mangelnden Selbstvertrauens .... und weil der Rep den prüfungsrelevanten Stoff zusammenfaßt, geht fast jeder zum Repetitor. Also auch ich.
Die AG-Leiter, welche ich am Dienstag und Donnerstag kennengelernt habe, sind gut. Sie vermitteln den Stoff verständlich. Auch sind wir eine kleine Gruppe von ca. 10 Personen, was mir persönlich gefällt. Während andere Horror davor haben, mit dem AG-Leiter zu interagieren, ist das meine favorisierte Lernweise. Fragen. Fragen. Fragen. ;-)

Anstrengend ist natürlich, dass bei einem Neubeginn nicht nur die Einarbeitung in Neues ansteht, sondern auch alle Personen um einen herum neu und ungekannt sind. Das ist anstrengend, aber auch interessant. So habe ich beim Rep bereits andere Leidenskameraden kennengelernt, unter anderem Henning aus Aachen und Meike aus Wuppertal.

Zurück zur ersten Woche: Donnerstags habe ich immer besagte Arbeitgemeinschaft am Gericht meiner Stammdienststelle: dem Landgericht Aachen. Nach einem halben Jahr habe ich endlich meine Leute aus der Arbeitsgemeinschaft wieder gesehen. Der eine oder die andere habe sich äußerlich vielleicht ein wenig verändert, aber sonst hatte ich bereits nach kurzer Zeit das Gefühl, ein Teil dieser Gruppe zu sein. Meine auswärtige Zeit hat nicht verändert. Sehr schön. Aber auch hier ist jeder stark mit sich selbst beschäftigt, der Examensvorbereitung, der Arbeit beim Anwalt etc.
Vormittags hatten wir Strafrechtsunterricht mittels einer PowerPointPräsentation durch und von einem Strafrechtsrichter. Nachmittags versuchte ein Notar, uns das Erbrecht näherzubringen. Ob der Unterricht gut war? Tja, anhand eines Tages kann ich das schwerlich bewerten. Außerdem war ich aufgrund meines ersten Tages - für die anderen in der AG war es schließlich bereits der vierte Monat - motiviert und konzentriert. Den Stoff muss ich jedenfalls in Büchern nachlesen ... oder in den Unterlagen von Rep nachschauen. ;-)


Nicht ganz glücklich bin ich damit, dass die AG in Aachen erst gg 17:00 Uhr endet und bereits um 18:30 Uhr der Rep in Köln losgeht. In dieser Woche hatte ich doppeltes Glück, denn erstens endete der Unterricht früher und zweitens hatte ich eine Mitfahrgelegenheit im Auto einer Kollegin. Aber ob ich es jede Woche pünktlich schaffe, rechtzeitig in Köln zu sein? Mit dem Zug auf keinen Fall, und wer die A4 kennt, weiß, dass sie stets voll, baustellenübersät und unfallanfällig ist. Naja, aber ich versuche optimistisch zu sein!
Was ist das Fazit: Am Donnerstag und wahrscheinlich auch noch am Freitag Vormittag werde ich schwer zu erreichen sein. Habt Geduld mit mir. ;-) Zumindest bis Mai. Erstmal. Dann stehen die Prüfungen an und anschließend die letzte Station meiner Ausbildung (in der ich es wahrscheinlich noch mal mit dem Segeln versuchen werde ;-)



1. November 2009

Letzte Tage ... Goodbye Berlin

Jetzt bin ich bereits wieder in Köln, möchte aber noch etwas zu meinen letzten Tagen in Berlin schreiben:

Die Arbeit war interessant. In den letzten Tagen durch die Flure laufend wurde mir klar, dass ich jetzt richtig drin bin, eingearbeitet in die Prozesse und Abläufe im Referat, die Kollegen fast alle kennend .... nun ja, man spricht nicht umsonst von einer Einarbeitungszeit bis zu sechs Monaten. Fazit: Die Arbeit bei der Polizei im Bundestag war interessant, abwechslungsreich und zu meiner persönlichen Freude nicht rein juristisch :-)
Leider habe ich viel zu spät andere Referendare kennengelernt. Gleichgesinnte für die Mittagspause. Aber in meinen letzten Tagen habe ich Mittag mit Rieke und nach der Arbeit einen Kakao mit Shala getrunken. Mit Per war ich Mittag essen. Inga, mit der ich Speyer erlebt habe, habe ich in Ludwigsfelde besucht. (Viel Glück für die Klausuren im Dezember!!). Inga, mit der ich Kanada erlebt habe, habe ich in Ostberlin besucht.

Und am letzten Wochenende: Da wurde noch viel unternommen. :-)
Am Freitag war ich mit den Müttern bzw. meiner Schwiegerfreundin mit Freundin und meinerMutter im Friedrichstadtpalast zu einer Palastphantasie namens "Qi". Interessant. Inhaltlich kann ich eigentlich keine Angabe machen; es war abwechslungsreich in der Art. So wurde getanzt. Die Bühne war sehr rund, sodass auch von den Seiten gut zu sehen war. Dank der technischen Möglichkeiten konnte aus dem Boden ein Wasserbecken und eine Eislauffläche gefahren werden. Natürlich nacheinander, nicht gleichzeitig. Auch traten Trapezkünstler auf bzw. schwangen sich durch die Lüfte. Am beeindruckensten fand ich aber einen Artisten, der ... ich kann es schwerlich in Worte fassen, der sich bog und dehnte, und es sah absolut leicht und biegsam aus. Aber er muss eine unglaubliche Körperbeherrschung gehabt haben. Er hat Bälle aufgefangen, teilweise nur mit seinem Nacken, die aus ca. 15 Meter Höhe auf ihn niederfielen. Beim Schreiben fällt mir auf, dass es einfach - zumindest nicht für mich - nicht möglich ist, diese körperliche Topleistung annähernd so zu beschreiben, dass sich die Faszination auf den Leser überträgt. Also, geht am Besten selbst in diese oder eine ähnliche Show ;-)

Empfehlen kann ich auch die Kneipe unterhalb des Opernpalais Unter den Linden namens "Schinkel-Klause". Nicht gerade günstig, aber das Essen ist qualitativ (Tip: Suppen in Berlin sind immer erschwinglich und lecker). Und die Einrichtung strotzt vor Details und strömt Charm aus (Sitzecken rustikal aus dunklem Holz, Bilder und Assessoires aus der Kaiserzeit).


Samstags waren wir auf einer interessanten Besichtigung im Kanzleramt. Übrigens ein sehr großes Haus. Witzige Anekdote: Als die Führerin zur Einführung erklärte "Natürlich können Sie alles photographieren, aber bitte machen Sie keine Nahaufnahmen von den Mitarbeiterin des Hauses." In diesem Moment durchlief die Kanzlerin von links schnellen Schrittes, mit einigen Mitarbeiterin im Schlepptau, die Eingangshalle. Sie verzögerte kurz ihren Schritt, irritiert, fing sich aber sehr schnell, hob kurz die Hand zum Gruß, lächelte und ging weiter. Dieser Moment dauerte wenige Sekunden. Zahlreiche Blitzlichter hallten. Jetzt kommt das Moment: Keine Nahaufnahmen von den Mitarbeiterin des Hauses! ;-)

Abends sind wir spontan in einen Chanson-Abend gegangen. In der Bar jeder Vernunft, einem Zelt, sang Katrin Saß (bekannt als die Mutter in dem Film "Goodbye Lenin") teilweise neu interpretierte und umgedichtete Lieder aus Ost- und Westdeutschland. Dabei waren die Lieder eineinander verzahnt, und standen nicht in einem Wettstreit. Nun ja, eine Art Zusammenfassung 20jähriger Wiedervereinigung zum diesjährigen Jubiläum, aber mit Humor oder zu Ernsthaft. ;-) Ich habe teilweise laut aufgelacht , wie viele andere, und die längst vergessen geglaubte (Pionier-)Lieder mitgesungen. Falls ihr die Gelegenheit habt, schaut Euch das Programm "Goodbye Lenin, Hallo Katrin" an.

Was ich noch empfehlen kann und mir persönlich bis zum letzten Wochenende aufgehoben habe: Das Zille-Museum im Nikalaiviertel. Erstaunlicherweise kennen viele Nicht-Berliner den Maler Heinrich Zille nicht. Er hat um die Jahrhundertwende das Leben der Berliner gezeichnet. Ungeschönt. Humorvoll. Ehrlich. Das Berlin in den Hinterhöfen. Ich mag am liebsten die Badebilder.
Mehr dazu unter http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zille


18. Oktober 2009

Schleim.. ähm grins

Ansonsten sei noch zu erwähnen, dass ich jetzt wieder in einer reinen Frauen-WG wohne. Alle Männer sind abgereist. Und auch wenn wir sie gerne hier hatten, es ist Ruhe in die Wohnung eingekehrt. ;-)

Ich habe von Norbert seinen publizierten Lyrikband geschenkt bekommen (Norbert Lange, Rauhfasern, 2005). Wenn er in vielen Jahren ein weltweit bekannter und mit Preisen überhäufter Lyriker ist ... nun ja, dann kann ich mit der Widmung im Buch angeben. :-)

Oder wenn in einigen Jahren Susanna (Mewe) mit Preisen überhäuft wird und die Leute die Aufführungen ihrer Theaterstücke bestürmen .... moment mal, Preise erhält sie bereits, wie den Münchner Förderpreis für jungen Autoren unter 30 Jahren. Sie hat sich gegen 66 Mitbewerber durchgesetzt. Gratulation! http://www.muenchen.de/Rathaus/kult/presse/september/351190/foerderpreis_dramatik.html

Berliner Unterwelten

Schon wieder ist eine Woche herum. Es ist ziemlich kalt in Berlin geworden. Nachts bewegen sich die Themperaturen um den Gefrierpunkt herum. Vor ca. 8 Wochen gabe es Tage mit über 35 Grad Celsius. Aber ich schweife ab... heute haben Susanna und ich eine Führung beim Verein der Berliner Unterwelten besucht. Wir durchliefen stillgelegte U-Bahn-Tunnel. Naja, eigentlich sind diese gar nicht stillgelegt, sondern niemals in Betrieb genommen wurden, weil andere Linien geplant wurden und diese eben .. liegen gelassen.

Heute haben wir uns im Zwischengeschoß der U-Bahnhaltestelle Moritzplatz getroffen und sind dort unterirdisch zu einem Bahnhof gelaufen, dessen Bau noch der Kaiser angeordnet hatte, der aber aufgrund der Wirtschaftskrise 1918 einen Baustop erlitt. (Damit meine ich natürlich den Bahnhof, und nicht den Kaiser. Der emigrierte. ;-) Im zweiten Weltkrieg wurde er zu Luftschutzräumen umfunktioniert und danach im Zuge des geteilten Deutschlands wohl ignoriert. Es ist sehr irritierend, in einem Rohbau Marmorsäulen zu finden. Auch war es verwirrend und etwas verstörend, durch die zahlreichen Tunnelfragmente und Räume zu laufen, welche seit über 60 Jahren dort vermodern. Wir fanden eine Bleistiftnotiz aus dem Jahre 1928, aber auch Luftsäuberungsmaschinen in den Bunkern, die vor Bomben im zweiten Weltkrieg schützen sollten und auch schützten.

Photos rekonstruierten gelungene Fluchtversuche über die Tunnel. Aber auch die trostlose Bewachung leerer Bahnhöfe, Türen oder Tunnel aus Angst, dass über diesen Weg weitere DDR-Bürger "rübermachen" würden.

Ein kleines Highlight war der letzte Bunker, eigentlich ein ca. 450 m langer Tunnel, der aber in zwei Bunker geteilt wurde. Er stand unter Wasser, sodass die gesamte Gruppe von ca 45 Personen Gummistiefel ausgeteilt bekam, quasi über einen Gulli hinunterstieg (nix für sehr große und/oder korpulente Personen) und nur anhand unserer mitgebrachten Taschenlampen etwas sahen. Per, danke nochmal für die Leihgabe der sehr gut funktierenden Taschenlampen! :-)
Es war eng, dunkel, nass ... und wer wie ich filmgeschädigt ist, vermutet in den kleinen engen Räumen Gruseliges. Uuuuaaaaaahhhhhh.
Lange Flure, an denen rechts und links 6 qm-Zimmer lagen. In diesen Zimmern standen Betten für Mütter und Kinder während der Bombardements bereit. Gebaut für ca 550 Personen, wurde dieser Bunker letztlich von ca 10.000 genutzt. Das kann mich sich gar nicht annähernd vorstellen.

Leider habe ich keine Photos gemacht. Also stellt Euch an dieser Stelle einfach rostige Maschinen, mauersteinsichtbare Wände und eine Gruppe eingemummter staunender Menschen vor, die wild mit den Taschenlampen in alle Richtungen wedeln.

Ich kann diese Tour als besonderes Highlight eines Berlinbesuches - Drivi, falls es doch noch bei Euch klappt ;-) empfehlen. Es werden thematisch unterschiedliche Führungen angeboten: http://berliner-unterwelten.de/

9. Oktober 2009

Usedom

Am Donnerstag Zugfahrt nach Usedom: Seebad Ahlbeck. Es regnete bei unserer Abfahrt in Strömen. Als wir aus dem Zug stiegen, schien die Sonne. So fängt der Urlaub ideal an ;-)

Wunderschön sind die Häuser hier aus der Bismarckära. Man hat fast das Gefühl, in einer anderen Zeit zu sein. Gleich kommen einige Damen in weiten Röcken und mit Spitzenschirmen aus den verzierten Jugendstilvillen, um über die Alleen entlang der Ostsee zu flanieren. Zahlreiche Cafe-Häuser laden zum Verweilen ein. Oder man geht direkt zum Strand und genießt die Brise frischen Wind, läßt Drachen steigen, läuft von einem Seebad zum nächsten, bestaunt die Seebrücken ….

Natürlich haben wir Fisch gegessen. Frischer und schmackhafter geht es kaum ;-) Und der Strand lädt zu langen Spaziergängen ein. Geht man nach links, können die anliegenden Kaiserbäder Heringsdorf und Bansin abgelaufen werden. Zurück sind wir über die Promenade gelaufen (am Strand zu laufen strengt doch ganz schön an, weil man die Füße wegen dem Sand richtig anheben muß ;-) Man kann aber auch die Usedomer Bäderbahn UBB nehmen oder eine Pferdedroschke oder das Fahrrad oder den Bus .... Geht man nach rechts, betritt man nach ca 2 km polnischen Boden und kann sich die Stadt Swinemünde, im polnischen Świnoujście anschauen. Eben auch eine Stadt im Bäderbadstil.

Udedom ist defintiv auch außerhalb der Saison eine Reise wert!

Apropos andere Zeit: wir drücken den Altersdurchschnitt enorm. Es ist Rentnerreisezeit...?

Schloss Charlottenburg

Mittwochs ... im Schloßpark Charlottenburg
herumgebummelt. Siehe Photos ;-)
Ein schöner Urlaubstag.

Und die Erkenntnis gewonnen, dass es in Berlin zahlreiche Arkaden gibt: Schloßarkaden in Willmersdorf, Spandauarkaden, Potsdamer Platz-Arkaden, Gropiusarkaden .....

Bendlerblock und Willy-Brandt-Haus


Am Dienstag (06.10.) gingen die kulturellen Besichtigungen weiter: Am Vormittag besuchten wir das Verteidigungsministerium. Eigentlich schlossen wir uns einer Gruppe an, die in einer Partei war, welche kürzlich die Wahlmehrheit erhalten hat (von gewinnen zu sprechen wäre wohl zu viel). Und zum Zweiten eigentlich, wir besuchten überhaupt nicht das Gebäude, sondern nur einen Raum im Verteidungsministerium, nachdem wir ausführlich - wie am Flughafen - kontrolliert wurden. In diesem Raum stand uns ein Leutnant zur Verfügung, der Fragen beantwortete und einen Film zeigte. Leider erzählte er zu wenig über die Geschichte des Hauses (Bendlerblock) und zuviel über die Außeneinsätze der Deutschen Bundeswehr. Erschreckenderweise wußten viele Besucher nicht, dass diese Einsätze nicht von der Heeresführung oder dem Verteidungsminister, sondern durch Abstimmung im Deutschen Bundestag legitimiert sind. Ja, unsere gewählten Volkvertreter, die Abgeordneten des Deutschen Bundestages schicken die Soldaten auf sog. Auslandseinsätze. Betont werden muss dabei, dass Deutschland nicht im Krieg ist! Der Leutnant wiederholte oft, dass die Bundeswehr sich seit 1994 in einem Prozess befindet, Transformation genannt. Kurz zusammengefaßt, die Bundeswehr transformiert sich seit 15 Jahren hinsichtlich ihrer Aufgabe von der reinen Landesverteidigung zu den sog. außerkrieglichen Auslandseinsätzen als Beihilfe für die Bündnispartner, besondern die USA seit dem 11.09.2001! Wenn ich jetzt über mein persönliches Unwort des Jahrhunderts (Terrorgefahr) und eine prophezeihte Wahrscheinlichkeit von Terroranschlägen in Deutschland schreibe, würde dieser Blog ausufern.....
Übrigens haben wir den Verteidungsminister Jung kurz gesehen, der sich mit der Besuchergruppe photographieren ließ. Das war wohl auch ein Grund für den Wegfall des geschichtlichen Teils der Führung ... aus Zeitgründen. Schade. Dadurch war der Besuch im Verteidungsministerium für uns nicht spannend und nicht wirklich empfehlenswert.

Wer in Eigenregie mehr zum Bendlerblock und seiner Geschichte lesen will, sei auf Wikipedia verwiesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bendlerblock. Der Gebäudekomplex war bereits Sitz der kaiserlichen Marineämter, und später des ersten Reichswehrministers Gustav Noske in der Weimarer Republik. Auch Hitler hatte seine Heeresführung hier einquartiert; unter anderem arbeitete hier auch Oberst Stauffenberg. Nach seinem mißlungenen Attentatsversuch wurde er nebst Mitstreiter in einem der Höfe durch Erschießen exekutiert. Tja, und nun sitzt die Bundeswehr in diesem Gebäudekomplex (sie betont dabei allerdings bevorzugt als geschichtlichen Hintergrund den Widerstand des 20. Juli 1944 und rückt den Rest der Nutzung , unter anderem im Nationalsozialismus in den Hintergrund...)

Nachmittags hatten wir Kontrastprogramm und besuchten das Willy-Brandt-Haus. Hier war im Nachgang zu den Bundestagswahlen die Stimmung verständlicherweise etwas gedrückt. Die Büste von Willy Brandt ist sehr beeindruckend. Sie hat viele Kerben und ist aus Bronze und Kreide hergestellt. Er hat eine Haltung, als ob er mitten im Gehen wäre. Sehr lebendig.
Das Haus selbst ist architektonisch interessant. Ähnlich wir im Bundespräsidialamt hat es zahlreiche Fenster, welche viel Licht hereinlassen und eine klare Struktur ohne Schnörkel. Außerdem ist auch die Geschichte wieder interessant: Die SPD wurde wohl 1963 von Lasalle gegründet. Sie hatte ihre Parteizentrale auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Allerdings ist das Haus im zweiten Weltkrieg ausgebombt worden und die Partei verkaufte das Grundstück nach Kriegsende, als der Regierungssitz nach Bonn verlegt wurde. Sie zog mit. Mit dem Umzug des Regierungssitzes zurück nach Berlin in den 90iger Jahren zog die Partei wieder zurück. Da auf dem verkauften Grundstück bereits Wohnhäuser (zur Eindämmung der gravierenden Wohnungsnot nach dem Weltkrieg in der zerbombten Stadt) standen, kaufte die SPD ein Grundstück in der Nähe ihre Ursprungsortes und baute dort ihren neuen Parteisitz.
Interessant fand ich auch, dass die SPD als einzige Partei 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat. Welch Mut und Rückgrad zu dieser Zeit. Meinung in der Partei und Abstimmung waren kongruent. Aber wie gesagt, war.


8. Oktober 2009

Bellevue

Eine Führung im Bundespräsidialamt und dem Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten .. ist intessant, aber nicht unentbehrlich. Bellevue wurde im zweiten Weltkrieg komplett zerstört, 1959 wieder aufgebaut, allerdings aufgrund der Teilung Deutschlands und der Verlegung des Regierungssitzes von Westdeutschland nach Bonn nicht genutzt, sodass es arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mit dem Umzug des Regierungssitzes zurück nach Berlin wurde es wieder restauriert und seit Herzog benutzt. Er wohnte mit seiner Frau noch darin (Wasser gab es immer, Strom ab und zu), alle nachfolgenden Bundespräsidenten benutzen Bellenue rein geschäftlich. Die Räume orientieren sich am ursprünglichen Stil, sind aber sehr schlicht eingerichtet. Das Mobiliar und die Bilder sind Leihgaben. Auch ist das Gebäude recht schmal, sodass gerade mal zwei Räume zu durchschreiten sind, um auf der Parkseite wieder herauszukommen. Oder man durchschreitet nur die Eingangshalle ;-)

Beeindruckend ist auch das Bundespräsidialamt. Äußerlich wirkt es durch den grauen Stein häßlich und als ob es sich hinter Bäumen im Tiergarten versteckt. Innen ist es hell, modern, offen und schlicht. Ein durchaus gelungener Bau.


Auf Kultur folgt Arbeit, denn meine Arbeitsgemeinschaft im Verwaltungsgericht. Etwas wehmütig wurde mir bewußt, dass ich nächste Woche zum letzten Mal AG in Berlin haben werden. Aber ich freue mich auch meine Kollegen in Aachen. :-)


Die Riesen kommen ... zum Deutschlandfest nach Berlin

Die Riesen waren im Wochenende in Berlin. Es war ein interessantes Spektakel. Faszinierend war besonders, wie die Riesenpuppen durch Menschen in samtenen roten Frackanzügen kraftvoll anhand von Schnüren bewegt wurden. Das Video zeigt, dass ein Laufen nur möglich war, weil gleichzeitig zwei Menschen vom Puppenkran gesprungen sind .. übrigens schreibe ich Menschen, weil Männer sowie Frauen die Puppenspieler waren.
Vor den Puppen kam ein Wagen, der regelmäßig mit einer Kanone Papier und Postkarten herausschoss. Die Postkarten waren Kopien von Postkarten zwischen Ost- und Westdeutschen.
Dann kann das Mädchen, bekleidet mit einem gelben Regenmantel und Hut; zuerst in einen Boot fahrend, später selber laufen. Anschließend der Vater in einem Taucheranzug. Er saß zuerst in einem Fischernetz und lief auch später selbst.

1. Oktober 2009

Keine Langeweile

Langweilig ist es hier definitiv nicht. Letzte Woche wurde ich mit in die Aservatenkammer genommen. Schnappmesser, Pistolen .. und was die Leute so mit in das Reichstagsgebäude nehmen wollen, aber am Eingang abgeben mußten, archivieren. ;-)

Gestern war ich bei Gericht um zu recherchieren und verfolgen, wie ein Strafantrag durch den Bundestag ausgeht...

Heute war ich mit der Referatsleiterin bei festlichen Aktivitäten in der Polizeifachhochschule Oranienburg im Lande Brandenburg. Um exakt 07:40 Uhr holte uns der Fahrdienst ab.
Um im Polizeidienst aufzusteigen, muss man diese FH besuchen und die Prüfungen bestehen. Interessant ist, dass sie direkt neben dem Konzentrationslager Sachsenhausen steht. Die Gebäude waren einst zum Teil Unterkünfte der SS, von 1945 bis 1950 beherbergten sie die Rote Armee, danach die NVA. Das Geländer war also schon immer militärisch belegt. Neidisch war ich auf die Abschlussfeier, die den Absolventen bereitet wurde. An der Universität gibt es das leider nicht, da über das gesamte Jahr verteilt Abschlussprüfungen stattfinden. Auch gibt es keinen sog. Klassenverband. Und damit ach keine Abschlussfeiern; man bekommt seinen Abschlussurkunde für jahrelanges Lernen anonym per Post zugeschickt. Seufz.
Neidisch macht auch der Campus und seine moderne Ausstattung. Aber schließlich ist die Einrichtung auch neu; der Standort wurde erst 2006 in Betrieb genommen. Der heute verabschiedete Jahrgang war der erste an diesem Standort, und (aufgrund des Bologna-Prozesses) der letzte mit einem Diplom-Abschluss. Der Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm, war ebenfalls anwesend und Festredner.; neben weiteren u.a. aus dem Innenministerium des Landes Brandenburg und meiner Delegation aus dem Deutschen Bundestag. Da die Studierenden aus dem Land Brandenburg, Berlin und dem Deutschen Bundestag kamen, waren zahlreiche Vertreter dieser Länder anwesend, um ihre neuen Spitzenkräfte abzuholen.

Gleich nach der Rückkehr haben wir uns eine Versammlung angeschaut, an in den letzten Tagen emsig gearbeitet wurde. Es ist tatsächlich spannend, am Schreibtisch bearbeitete Veranstaltungen vor Ort mitzuerleben.
Und ich habe die neue Referendarin kennengelernt. Sie hat eine Führung über das Gelände erhalten, wie wohl jeder neue Referendar hier. Ich habe mich gleich rangehängt und meine Führung nachgeholt. Im Nachhinein hätte ich mir so manche langen Wege in meinen ersten zwei Wochen ersparen können. Seufz.

Und kurz vor Feierabend bekam ich juristische Arbeit, nämlich die Fertigung einer Klageerwiderung. Natürlich ein Eilverfahren. Leider bin ich morgen aufgrund meines Lerntages nicht da, um zu erfahren, ob einige der Argumente den Richter/in überzeugen.... irgendwann gegen 19:00 Uhr bin ich gegangen. Auf Wunsch meiner Chefin. Im Ergebnis war der Tag laaaaang. Interessant, aber lang.

Vorsatz für morgen: tagsüber etwas essen. ;-)



29. September 2009

Flughafen Tempelhof



Am Donnerstag (24.09.2009) nahm ich an einer Sicherheitsexkusion teil: im Flughafen Tempelhof. Er war der erste Flughafen in Berlin. Die Brüder Wright unternahmen auf dem Tempelhofer Feld erste Flugversuche.

Die heutigen Gebäude wurden vom Architekten Ernst Sagebiel entworfen; im Auftrag von Adolf Hitler. Geplant war ein für den Nationalsozialismus typisches Monumentum, in welchem jährlich über 6 Mio Passagiere abgefertigt werden sollten.
Die Architektur des Gebäudes ist unglaublich durchdacht. Geplant waren Bürokomplexe; ganze Ministerien hätten in dem Gebäudekomplex Platz gehabt. Auf dem Dach waren Sitzplätze für 100.000 Zuschauer geplant, welche Großveranstaltungen auf dem Flugplatz beobachten konnte. In den obersten Etagen waren Kantinen mit Blick auf die Landebahn für die Angestellten geplant. (Einer dieser Räume wurde später von den Alliierten als Turnhalle umgebaut und genutzt). Bereits in den 30ern waren zahlreiche Fahrstühle geplant; aus Zeitgründen aufgrund des Krieges aber nicht vollständig eingebaut.
Ebenfalls ist zu erwähnen, dass das freischwebende Dach 1.200 m lang ist. Dort sollten die Flugzeuge hineinrollen, damit die Passagiere kurze Wege von der Abfertigung zum Flugzeug bzw. aus dem Flugzeug hatten.

Wir waren ca. drei Stunden unterwegs. Unser Führer (bitte jetzt nicht lachen; es ist nunmal ein mehrdeutiges deutsches Wort) war ein ehemaliger Mitarbeiter, der so nach der Schließung des Flughafens zum 31.10.2008 quasi blieb. ;-)
Ich könnte jetzt sehr viel wiedergeben, was er uns erzählt hat. Kurz die Highlights zusammengefaßt:
1. Beeindruckt war ich von einem Bunker, den es laut den Bauplänen gar nicht gab. Dort hatte die Wehrmacht Filme gelagert. Als die russischen Streitkräfte immer näher rückten, wurde dieser Bunker zugemauert und so versteckt. Jedoch fand man ihn trotzdem, und umging die stählernde Safetür, indem man ein Loch daneben in die Wand sprengte. Die Tür wurde, entgegen den Gerüchten, nicht gesprengt, da der Türrahmen noch intakt war. Jedenfalls kam es doch zu einem Feuer und der Bunker brannte mehrere Tage lang aus. Nix ist übrig geblieben. Es bleibt ein unklärtes Geheimnis, was auf diesen Filmrollen wohl war.

2. Die Gebäudearchitektur hat mich beeindruckt. Sehr durchdacht, schlicht im Stil und stringend im Aufbau. Etwas verwirrend war, dass die Häuser nicht alle in derselben Höhe gebaut waren; so war eine Etage im Gebäude daneben auf der halben Höhe (siehe Photo oben links).

3. Ebenfalls waren wir in sog. Luftschutzbunkern. Darin standen 1944/1945 dreietagige Betten. Die Kinder aus Berlin wurde abends von ihren Eltern zum Flughafen gebracht. Sie erhielten ein Abendbrot und wurden gewaschen. Nachts schliefen sie in den Luftschutzbunkern. Am nächsten Morgen bekamen sie wohl wieder etwas zu essen und wurden hinausgelassen zu den vor den Toren wartenden Eltern. Sicher war es kein Einzelfall, dass Eltern mal nicht erschienen, weil sie die Bombardierung nicht überlebt hatten.
Faszinierend war das Belüftungssystem in den Bunkern. Die Stahltüren waren fest verschlossen. Luft aus dem Raum gelangte durch einen Notausgang nach draußen. Es entstand ein Unterdruck. Durch leichtes Drücken eines Ventils konnte dieser Druck entweichen und ein Hauch Frischluft in den Raum gelangen.
In den Bunkern waren Zeichnungen an den Wänden mit frechen Sprüchen von Wilhelm Busch. Sie sind im Origial erhalten geblieben. Wer hat sie gezeichnet? Ob sie die Kinder beruhigen sollten?




Mehr gibt es für alle Interessierten in Wikipedia zu lesen (http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Berlin-Tempelhof)

Ich kann eine Führung durch den ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof nur empfehlen. Es gibt viel zu hören ... über Architektur, Geschichte etc.



15. September 2009

... endet sonnig und mit "La Traviata"

In Berlin ist immer etwas los. Als wir gegen 17:00 Uhr entlang der Trasse der Friedrichstraße entlangliefen, schlossen gerade einige Kunst- und Trödelmärkte. Die Cafes und Restaurants öffneten zum Teil gerade erst.
Auf dem Bebel-Platz fand eine Veranstaltung gegen Rassismus und Nazismus statt. Auch hier wurde bereits abgebaut, aber die Band auf der Bühne spielte noch. Übrigens sehr gut. Mit Saxophon und allem drum und dran, z.B. Sledge Hammer. Den Song hatte ich lange nicht gehört.
Auch die Sonne war derweil hinter einigen Wolken hervorgekrochen und ließ den friedlichen Sonntagabend mit letzten Strahlen ausklingen.

Wiedereinmal probierten wir auf gut Glück Restkarten in der Staatsoper zu bekommen. Mit Erfolg. Das kann ich nur jedem Berlinbesucher empfehlen. Es lief "La Traviata" . Das ist italienisch und heißt "Die vom Wege abgekommenen". In dieser Oper von Verdi spielt die Liebe eine Rolle.
Fasziniert war ich aber wieder vom Gebäude, der Staatsoper oder auch Lindenoper genannt. 1742 wurde sie, noch im Bau, eröffnet. Sie war die erste freistehende Oper Europas (üblicherweise klebten diese an den Schlössern - kurze Wege für den Schloss- und Bauherrn? ;-). Leider wurde sie 1843 und zweimal während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Glücklicherweise immer wieder aufgebaut. Nun, ab Juni 2010 wird sie für ca. 3 1/2 Jahre geschlossen und umfassend restauriert. Ich kann nur jedem empfehlen - ob Opernliebhaber oder nicht - bis zur Schließung hineinzugehen (es gibt auch Führungen, ohne Oper) und sich dieses prächtige und imposante Gebäude anzuschauen: Parkett und drei Ränge bringen ca 1.300 Zuschauer und -hörer unter. Die Geländer sind kunstvoll geschwungen und verziert, an welchem man auf rotem Teppich in die Etagen geht. Schwere dunkle Vorhänge hängen bis auf dem Boden und geben den Blick auf Fenster und manchmal auch eine kleine Ecke mit Sitzbank frei. Große Holztüren verstärken den Eindruck einer vergangenen Ära. Ein Erlebnis. :-)

Ein verregneter Tag des Denkmals...

Am Sonntag (13.09.2009) war Tag des Denkmals. Das nutzte ich aus und kletterte auf den Hausmannsturm in Luckau. Wie Ihr Euch sicher denken könnt, ist dieser Turm sehr alt, genauer aus dem 13. Jahrhundert. Die Treppe ist aus holz und sieht unglaublich morsch aus. Ein altes Uhrwerk hinter Glas betreibt die Turmuhr. Aber die Aussicht auf die Stadt von dort oben ist einfach unglaublich: Die Häuser stehen bunt und dichtgedrängt nebeneinander. Um die Stadt erstreckt sich ein grüner Gürtel aus Wald und Feldern. Absolut empfehlenswert!
















Kleiner Tip: In der direkt angrenzenden Georgenkapelle kann man standesamtlich heiraten.

Luckauer Keller- und Kneipennacht











Im Brandenburgischen Luckau fand am Samstag zum fünften Mal eine Keller- und Kirchennacht statt
(siehe http://www.luckau.de/index.php?id=567)
Das Wetter spielte mit, denn für den September war es sommerlich warm und trocken. Was genau in dieser Nacht geschah? Bürger der Stadt öffneten ihre Keller für die Allgemeinheit zur Besichtigung. Denn diese Keller haben einen historischen Wert und eine interessante Geschichte: Die Stadt Luckau war im Mittelalter eine der Hauptstädte der Niederlausitz und sehr wohlhabend. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie stark zerstört (sie war ein Hauptstützpunkt der Schweden). Die Stadt lag sprichwörtlich in Schutt und Asche. Jedoch wurde der Schutt nicht beseitigt, sondern die Stadt darauf neu erbaut. Diese neu erbauten Häuser überstanden die napoleanischen Kriege (wobei Napoleon am 20. und 21. Juli 1813 in Luckau Quartier bezogen hat. Aber das ist eine andere Geschichte;-). Auch in späteren Kriegen, insbesondere dem Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt vor Zerstörungen bewahrt. Erst nach der Wende wurden die Keller wiederentdeckt, insbesondere, dass Keller existierten und mit jahrhundertealtem Schutt gefüllt waren. Alle alten Häuser haben diese Keller, jedoch konnten bisher nur wenige freigeschaufelt und restauriert werden. Es ist aufwändiger und kostenintensiver Vorgang. Nun denn, diese restaurierten Keller waren nun von den privaten Hausbesitzern zur Besichtigung freigegeben. Alle Keller hatten gemein, dass die Decke gewölbt war. Bögen oder Streben führten von den Enden zueinander und verbanden sich in der Mitte. Die Steine selbst sahen wie ein umgedrehtes Herz aus, also die breite Seite zeigte nach unten. Allerdings waren die Keller unterschiedlich hoch. Im ersten Keller mußten wir im Entengang durchlaufen, um in den nächsten Raum zu gelangen. In anderen, kostenintensiv und fachmännisch restaurierten Kellern konnten wir stehen. Manche waren derartig gemütlich; sie waren zu Partykellern umgebaut worden.
Letztlich ist es faszinierend, wie alt diese Keller sind, in denen wir standen. Auch unglaublich erscheint es, dass Luckau unterirdisch durch diese Keller derart verbunden ist, dass man von einem Tunnelsystem sprechen könnte. Natürlich müßten dafür alle Keller freigeschaufelt sein, und die Bewohner/Hauseigentümer mitmachen, denn durch die Keller kann man in ihre Häuser gelangen ;-)

Offen war auch die gotische Nikolaikirche (ein Photo der zweiseitigen Wendeltreppe ist oben zu sehen), das preußische Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und das ehemalige Kloster (von 1291 bis 1546), welches von 1747 bis 2005 als Gefängnis genutzt wurde. Heute ist ein Museum darin.

In den Hinterhöfen der Gaststätten und auf dem Markt war für leibliches Wohl gesorgt. Musik in den unterschiedlichsten Stilen und Richtungen wurde life gespielt.
Die letzten Besucher waren gegen 06:00 Uhr gesichtet worden ... es war eine interessante, lustige, spannende, informative und einfach schöne Nacht!

11. September 2009

Freie Universität Berlin



Heute war ich an der FU Berlin zum Lernen verabredet. Die Freie Universität liegt etwas außerhalb bzw. am Rande der Stadt, aber dafür wunderbar im Grünen. Glücklicherweise kommt man mit der U-Bahn hin - Station: Thielplatz. Ab dort hieß meine Wegbeschreibung "... vor dem Eingang der Bibliothek". Die Uni hat keinen Campus, sondern sieht wie ein gutsituiertes Wohnviertel aus. Alleen, welche rechts und links von Laubbäumen gesäumt werden. Welches ist denn nun die Bibliothek? Lange Rede kurzer Sinn, ich bin meine Lernkollegen und konnten in einem separaten Lernraum unseren Fall besprechen. Natürlich durften wir unsere Rucksäcke nicht mit hineinnehmen, sondern bekamen durchsichtige Plastiktüten. So konnte das Bibliothekspersonal sehen, ob wir Bücher hinein- oder gar mit hinausnähmen ....

Begeistert war ich auch von der Lehrbuchsammlung. Es gab eine gute Auswahl juristischer Lehrbücher in auch noch neuerer Auflage (dass die aktuellsten Auflagen nicht mehr im Regal lagen, erklärt sich ja von selbst ;-). Sogar Alpmannskripten gab es mannigfaltig.
Da erscheinen die drei Regale der Kölner Lehrbuchsammlung richtig mickrig, zumal in NRW auch noch Studiengebühren bezahlt werden müssen.

Danach wollten wir spontan in der Mensa was essen. Das war etwas schwierig, denn jeder Student mußte seinen Studentenausweis an der Kasse vorlegen. Unsere Ausbildungsausweise bzw. ein Ausweis einer anderen Uni zählte natürlich nicht, sodass wir den doppelten Preis zahlten.
Dann irritierte mich, dass sich jeder das Essen selbst auf seinen Teller schaufeln konnte. So hatten viele einen bedrohlich hohen Berg der asiatischen Reispfanne auf ihren Teller geschichtet ;-)
Aber richtig ärgerlich war, dass man nur anhand einer Mensakarte bezahlen konnte. Ich hatte keine und wollte mir auch für einen einzigen Besuch hier keine zulegen. Mein Kollege hatte zwar eine, aber nicht genug Geld darauf. Der Kiosk war nicht bereit, meinen Geldschein zu wechseln .... dabei wollten wir doch nach getaner Lernzeit nur etwas essen.
Das haben wir auch geschafft. Wie, verrate ich aber nicht ;-)

Fazit: Die FU scheint eine angenehme Lern- und Arbeitsatmosphäre zu haben. Sie ist gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Allerdings sollte man aufgrund der größeren Entfernungen lauffreudig sein. Jedoch haben meine Kollegen meinen Eindruck bestätigt. Sie haben gern hier studiert.

9. September 2009

S-Bahnchaos

In Berlin ist seit gestern (laut Berliner Zeitung) 75% des S-Bahnbetriebes eingestellt. Grund: wieder einmal Reparaturarbeiten. Natürlich waren diese nicht vorhersehbar. Nun ja, bei defekten Bremsen sollte man nicht pinglich sein.
Es nervt aber schon, denn wie lange dieser Zustand andauern soll, weiß keiner. Ich habe Glück, die S1 fährt alle 20 Minuten. Jedoch ist die Strecke zwischen Alex und Westkreuz komplett eingestellt worden. Für alle Nichtberlinkundigen: das ist eine Strecke quer durch die Innenstadt.
Fazit: Alle kommen im Moment zu spät und/oder genervt zur Arbeit. Sie erzählen für mich abenteuerlich klingende Anreisegeschichten. Gereizte Menschen am Morgen, die hämmernd gegen die Scheiben der einfahrenden Bahn schlagen. Alle erzählen, auf welchen Umwegen und mit wievielen Umstiegen sie heute zur Arbeit gekommen sind.
Ich muss ja gestehen, dass ich es mutig finde, wenn jemand - wie in meiner Bahn heute morgen - auch noch ein Fahrrad mitnimmt und dann die umstehenden Personen während der Fahrt bittet, Platz zu machen, damit er es rangieren kann. Ihr seht, die Nerven liegen teilweise blank. Geduld ist zur Zeit in Berlins öffentlichem Nahverkehr angesagt. :-)

6. September 2009

Il Barbiere Di Siviglia

Leider stimmen die Interessen mit den anderen Referendaren hier nicht überein, sodass ich sie entweder ziehen lasse, oder - leider schon jetzt des öfteren - mir kurzfristig abgesagt wurde. Dann muss ich eben allein los, und dabei habe ich gute Erfahrungen gemacht:

So bin ich am Donnerstag von einer Kollegin mit zum Volleyball genommen worden. Leider kam sie ca. 45 min zu spät, und damit ich auch. Wir spielten. Es machte Spaß, denn die Gruppe war klein, sodass aufgrund der kleinen Mannschaftsgröße mehr Spiel gefordert war. Außerdem fehlte komplett ein Konkurrenzgehabe. Die besseren Spieler nahmen sich teilweise zurück und gaben den Ball ab. So wurde beispielhaft dreimal abgegeben, bevor der Ball über das Netz zum Gegner flog. Aber genug geschwärmt. Die Kollegin ging jedenfalls auch früher. Mein Glück: alle Spielpartner waren freundlich und offen. Wir gingen nach dem Spiel in den Hackeschen Höfen noch einen trinken. Bei Bier und Cocktail entstand die Idee, sich am nächsten Abend die Pyronale anzuschauen. Gesagt, getan. Am Freitag abend tragen wir uns und liefen mit Picknickdecke und Regenkleidung (schließlich war ein fürchterlich verregnetes Wochenende angesagt ) raus ins Grüne, hinaus auf den Drachenberg. Von dort hatten wir einen unbeschreiblichen Blick über die Stadt und insbesondere auf das Olympiastadion, wo die Pyronale stattfand. Was eine Pyronale ist? Ein Feuerwerk-Wettbewerb. (mehr dazu unter http://www.pyronale.biz/index.php). Es traten am Freitag Abend die Länder Türkei, Singapur und Österreich an. Unser Favorit war die Nummer 2. Wer gewinnt, stimmen die Zuschauer vor Ort im Olympiastadion ab. Die müssen dafür auch guten Eintritt ab € 18,00 aufwärts zahlen. Eigentlich ist aber egal, wer gewonnen hat. Bei einem Glas Wein, dick eingepackt und in guter Gesellschaft war dies ein gelungener Abend. Der Regen begann pünktlich erst nach dem letzten Feuerwerk auf dem Heimweg.

Am Samstag wollte ich eigentlich mit Freundinnen/Kollegin die Tanzszene in Berlin unsicher machen. Die einen waren zu kaputt von ihrem Museumsbesuch und sagten ab. Die andere fühlte sich gegen Abend nicht mehr und sagte ab. Jedenfalls stand ich auf einmal gg 18:30 h ohne Verabredung oder Plan für den Abend da. Spontan bin ich zur Friedrichstraße gefahren und zum Maxim-Gorki-Theater gelaufen. Dort lief Anna Karenina und vielleicht wäre eine Karte übrig. Leider war die Veranstaltung ausverkauft. Also lief ich zurück zu Unter den Linden, schaute über die Straße und erblickte die angeleuchtete Staatsoper. Hinein. Es lief "Der Barbier von Sevilla". Die Vorstellung hatte leider gerade angefangen. Auf meinen flehenden Blick (oder welchem Grund auch immer) verkaufte mir die Kassierin tatsächlich noch eine Restkarte für € 7,00. Sie hatte bereits die Gardinen in der Hand und halb zugezogen. Die Kasse war eigentlich geschlossen. Welch ein Glück. Ich konnte nicht direkt in die Vorstellung. Das würde stören. Also wartete ich im Gang. Dort sammelten sich andere Spätzügler. Wir wurden von einem der Angestellten aufgeteilt. Mich schickte er auf Rang 3. Ich gelangte aber nur bis Rang 2, dort steckte mich eine andere der Angestellten in die Vorstellung in einem passenden Moment. Linksseitig. Ein großartiger Platz. Die Akkustik war richtig gut. Gesungen wurde in italienisch, aber über der Bühne war eine schmale Leinwand mit kurzen Übersetzungen angebracht. Gesehen habe ich eigentlich auch alles. Man konnte sich über die Brüstung lehnen, wenn einer der Sänger zu links lief und man ihm folgen wollte. Ich kam auf jeden Fall rechtzeitig genug, um die berühmte Passage zu hören, für die diese Oper bekannt ist.
Es gab eine Pause, aber im ganzen ging die Oper ca. 3 Stunden, die schnell vergingen. Im nachhinein habe ich erfahren, dass Bühnenbild und Inszenierung klassisch waren. und aus dem Jahr 1968 stammen. Ein Muss für Theaterschüler. Jedenfalls war es stimmig: Das Bühnenbild beweglich, aber relativ spartanisch. Die Sänger waren in historische Kostüme gesteckt worden. Sie sangen und spielten sehr salopp, frech und fröhlich. Eine Kommödie eben.
Anschließend schloss ich mich spontan einer kleinen Gruppe von ca. 8 Personen im Foyer an. Circa anderthalb Stunden durchliefen wir das Gebäude und erfuhren unglaublich viel über die Geschichte des Hauses. Bauauftrag durch Friedrich den Großen, erstmals eine Oper außerhalb einer Festung mitten auf der Wiese zu errichten. Leider wurde das Gebäude im 2. Weltkrieg 2x zerstört und in den 50iger Jahren in der DDR wieder aufgebaut. In diesem Zustand befindet sich das Haus auch noch. Deshalb soll es ab Juni 2010 für ca. 3 1/2 Jahren geschlossen und restauriert werden. Wir standen auf der Bühne, liefen unter der Bühne hindurch und bestaunten die mechanische Bühnentechnik, zum Teil noch original aus dem 20er Jahren. Sahen den eisernen Vorhang (eine Brandschutzmauer, die nach jeder Vorstellung die Bühne vom Zuschauersaal trennt). Auch konnten wir einen Blick in die Umkleideräume der Sänger werfen; original anno 50er Jahre. Keineswegs luxuriös, sondern klein, schäbig und zum Teil mit DDR-Flair, z.B. das Telefon im Flur (mit Drehscheibe und einer Angabe, die Volkspolizei zu wählen). Die Führung kann ich uneingeschränkt emphehlen (Kostenpunkt € 5,00), da das Haus nach der Restaurierung anders aussehen wird. Wie, kann noch keiner sagen.

Zu hause gegen 01:30 h. Fazit: Einen wunderbaren Abend gehabt. ;-))

3. September 2009

Was für eine Woche


Meine Arbeitsgemeinschaft neigt sich langsam dem Ende zu. Am letzten Donnerstag hatten wir einen Zusatztermin und Klausur geschrieben. Mein kleiner Knubbel am rechten Mittelfinger ist wieder verhärtet durch das Schreiben. Dabei müßten sich doch meinen Hände mittlerweile an das Schreiben vom ca. 25 Seiten in den fünf Stunden gewöhnt haben. Schade, dass man die Klausur nicht im PC schreiben kann. Besseres Schriftbild. Schnelleres Schreiben. (Anbei ein Photo des Kammergerichts Berlin)

Nächste Woche beginnen wir Strafrecht und bekommen einen neuen AG-Leiter. Auch muss ich dann zum AG Tiergarten; das leider nicht fußläufig um die Ecke liegt. Ich bin gespannt.

Am letzten Samstag war lange Museumsnacht in Berlin. Von 18:00 bis 02:00 Uhr. Ich war gegen 04:00 Uhr zu Hause. Und unglaublich müde.Geschafft haben wir:

- Checkpoint-Charly-Museum, (viiiieeeelll zu lesen ... über erfolgreiche und erfolglose Fluchtversuche. Gestorben sind 985 Menschen an der Mauer.)

- Gropius-Bauhaus-Museum (Bauhaus erstreckt sich nicht nur auf Baustile, sondern auch auf Geschirr, Kleidung, Bilder ... interessant),

- das Rathaus (haben das Amtszimmer von Wowereit durchlaufen, und Säulenhallen. Sehr imposant)

- Berliner Dom (riesige Gruft, es fand ein Orgelkonzert statt und es lohnt sich hinauszulaufen und einen Blick über das beleuchtete Berlin zu werfen ;-)

- Zeiss-Planetarium (mußten leider anderthalb Stunden warten, bis unsere Sternenerklärung kam. Davor wurden wir mit einem 3D-Film beschäftigt. Danach mit einer - sorry, mickrigen - Lasershow. Empfehlenswert ist ein Besuch im Planetarium aber allemal).

Im Moment bin ich jeden Abend ziemlich platt. Auf Arbeit wechsele ich ständig zwischen der Ausweisstelle in der Wilhelmstraße und der Hauptabteilung mit meinem Büro in der Dorotheenstraße. Der kleine Fußweg zwischen den Abteilungen dauert eben schon mal 15 Minuten. Allein wenn die Chefin anruft, laufe ich quer durch das Gebäude zu ihrem Büro und brauche meine Zeit. ;-) Es werden im Moment vor den Bundestagswahlen zahlreiche Demonstrationen angemeldet. Es gibt also viel zu tun. Und dann passiert so ein Zwischenfall wie gestern, als Greenpeace-Aktivisten von der Terasse der Reichstagskuppel klettern und ein Transparent entfalten. Natürlich war diese Aktion nicht angemeldet. Sie wurden von der Polizei des Bundestags abgeführt. Über das weitere Vorgehen kann ich mich natürlich nicht äußern... ;-)

Positive Bilanz:

- Nach einer Stunde Schwimmen am Montag hatte ich keinen Muskelkater.

- Ich freue mich über die gute Benotung meiner Arbeiten in Speyer.Die Zeugnisse gab es schon nach 5 Wochen.

- Auch meine erste Klausur in der Berliner AG ist gut gelungen, obwohl ich stoffmäßig der AG hinterherhinkte. Hoffentlich läuft es weiter so gut.