28. August 2010

Parc Le Bic

Heute haben wir den ganzen Tag in und um Bic verbracht. Direkt hinter Bic liegt ein Nationalpark, in dem wir für Nicole nach Robben Ausschau gehalten haben, damit sie welche in natura sieht. Ich habe ja bereits auf dem Rückweg von der Waltour in Cape Breton und sogar in Halifax an der Wasserfront welche gesehen :-)




27. August 2010

Quebec-Tadoussec-Matane

Leider regnete es, als wir Quebec mit dem Auto verließen. Wir kamen im Dunkeln im Bed & Breakfast an. Am nächsten Tag regnete es zwar nicht mehr, aber es war so neblig, dass unser Plan, am Strand spazierengehen und Wale beoachten, sprichtwörtlich ins Wasser fiel. Auch war Ebbe, sodass die Wale viel zu weit waren ....
Wir sind dann weitergefahren über Tadoussec, wo wir uns die älteste Kirche Nordamerikas (oder eines Nachbaus; mein französisch ist nicht gut genug, um alles von den Informationstafels zu verstehen) angeschaut haben. Klein, putzig, weiß mit rotem Spitzdach. Von Nebel umgeben.
Es ging weiter zur Fähre, die nur 3x am Tag fuhr. Glücklicherweise hat uns das die Damen am Morgen beim Frühstück erzählt, sodass wir reserviert hatten. Die Fahrt nach Rimouski dauerte ca 1,5 Stunden. Auch war die Sicht so weit, wie ich spucken konnte. Also milchig 





Auf der anderen Seite klarte der Himmel auf. In Rimouski schauten wir uns einen Leuchttum an, verschmähten aber das Museum über das Schiffsunglück der Ireland, die sank und viele Menschenleben mit sich riß. Auf dem Weg nach Matane hielten wir noch an einer Weinkellerei. Uns wurden die Fässer gezeigt und wir haben den Wein probiert und letztlich einen gekauft. Die Preise schwankten zwischen 20 bis 30 Dollar pro Flasche. 





In Matane sind wir spontan in das einzige Hotel vor Ort gegangen, dass einen Meerblick hat. Das kostet uns zwar das doppelte dessen, was wir sonst für eine Übernachtung gezahlt haben, aber wir hatten Abendbrot auf dem Balkon mit Meerblick und Sonnenuntergang: Baguette, Käse, Wein. Und das Meer rauscht durch das offenen Fenster.....

Quebec City

Mit dem Orleansexpress, einem Bus, ging es von Montreal weiter. Übrigens reise ich ab jetzt mit Nicole aus Dresden. Wir haben drei Stunden für die Busreise gebraucht, die Nicole fast die ganze Zeit schlafend verbracht hat, um die lange Flugreise aus Europa zu verdauen. :-)

Quebec City ist keine Großstadt. Zumindest im Vergleich zu Ottawa und Montreal. Aber auch hier mir gleich ins Auge, dass Altbauwerke und Wolkenkratzer ineinandergehen. Wir sind viel durch die Stadt gelaufen, sind durch kleine Gassen mit Ateliers, Cafes, Boutiquen, unzähliche Souvenirshops etc. gelaufen. Auf Plätzen spielten Schausteller, an manchen Straßenecken spielten Straßenmusikanten. Die Altstadt ist in Ober- und Unterstadt aufgeteilt. Wir kamen in der Unterstadt am Busbahnhof an, und unsere Unterkunft war in der Oberstadt.
Auf dem Photo sieht man, dass von dem Platz, der von einer Flaniermeile gesäumt war, hinunterschauen kann. Eine Mauer grenzt die Stadt ein. Ebenfalls gibt es auch hier eine Kirche namens Notre-Dame. Und eine Zitadelle, die die Geschichte der ersten Siedler und deren Verteidigung widerspiegelt.
Gut hat mir auch ein Markt gefallen, auf dem die Bauern des Umlandes Obst, Gemüse, Honig etc anboten. Ich überlegte, ob ich eine Handvoll Äpfel kaufen sollte und wollte eine probieren, als ich beim Hineinbeißen herausfand, dass es winzige Äpfel waren. 
Auch gerate ich langsam in Schwierigkeiten, da nicht alle in Quebec englisch sprechen... gut, dass Nicole französisch fließend spricht. Auch wenn sie erst in den Dialekt hier hineinkommen muss.

25. August 2010

Ein Montag in Montreal...

Der Wetterbericht hatte Regen vorausgesagt. Ich wollte die Stadt trotzdem erkunden. Zu Fuß. Also packte ich die Regenjacke ein. Und es war ein großartiger sonniger Tag: Zuerst nahm ich den Bus zur Metro und fuhr zur Station Laurier. Die Metro ist ähnlich in Paris, einfach, überschaubar und die Rolltreppen gehen richtig steil hinunter. In diesem Viertel, dem Plateau von Mont Royal, wußte ich frühstücken. Linda, die Biblothekarin meiner Kanzlei in Halifax, hatte mir ein Cafe (445 Laurier East) hier empfohlen, wo es die besten Croissants geben sollte. Das Croissants war wirklich gut. Ich konnte bei meinem späten Frühstück gemütlich aus dem Fenster schauen auf die die gegenüberliegenden Häuser. Es ist typisch, dass die Häuser nur ca 3 Etagen haben und von außen eine schmiedeeiserne Treppe zu jeder Etage führt. Auch umsäumen Bäume, Sträucher und Ranken die Häuser, sodass alles sehr grün ist. Wie ich so aus dem Fenster auf das vorbeiziehende Leben schaute, sah ich einen Polizeiwagen, der die Straße absperrte und einen Feuerwehrmann in voller Montur vor dem Haus laufen. Keine Ahnung warum – Qualm, Gasaustritt – aber als ich mein Frühstück beendet hatte und das Cafe verließ, waren sie weg. Kann also nix sehr schlimmes gewesen sein.
Anschließend fuhr ich mit der Metro eine Station zurück zum Mont Royal. Dort wollte ich eigentlich den Mont Royal hinauflaufen, wurde dann aber zum Bus Nr 11 geschickt, der mich auf die Spitze brachte. Von dort hatte ich einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Die Sonne zeigte sich bereits und es war richtig warm. Kurz ein geschichtlicher Hintergrund: Laurier, einer der ersten Siedler hier, stieg mit einer Gruppe Indianer diesen Berg hinauf. Von der Aussicht und Schönheit überwaltigt, benannte er diesen Berg „Mont Royal“. Später bekam die Stadt diesen Namen, nämlich „Montreal“ (im englischen, die französisch-sprachige Bevölkerung nennt die Stadt weiterhin Mont Royal). Der Berg thront inmitten und über der Stadt und ist ein riesiger Park. Mir sind bei meinem Abstieg viele Jogger entgegengekommen. Der Park hat zudem viele Wanderwege. Besonders gut an Kanada gefällt mir, und das ist mir hier wieder aufgefallen, dass es öffentliche Wasserspender gibt, um den Durst zu stillen. Als Läufer oder Wanderer bin ich so nicht darauf angewiesen, eine Wasserflasche und Gepäck dabei zu haben. - Anschließend bin ich die Rue St.-Denis abgelaufen, denn in dieser Straße gibt es zahlreiche Cafes. Cafes gibt es überall in der Stadt, eines süßer und charmanter als das andere. Aber diese Straße wurde mir empfohlen. Auf der Straße wurde Terrassen aufgebaut, auf denen man bei einem Kaffee das Straßenleben beobachten kann. In einem der Cafes habe ich übrigens Stop gemacht und mir als Mittagssnack einen Bagel mit Frischkäse gegönnt. Mmmhhhh. Ich bin bis zum Hafen hinuntergelaufen. Der alte Hafen wurde umgebaut zu einem Park mit moderen Anlagen für die Bootsanlegestellen (Yachten), Wissenschaftsmuseum etc. Eine Einkaufsbude neben der anderen mit Schmuck, Canada-Shirts, Taschen, Schuhen etc reihten sich aneinander. Auch Bootstouren konnte man machen. Ich habe mich einfach in den Schatten eines Baumes in den Park gesetzt und eine kleine Mittagsrast gehabt; mit Blick auf das Wasser und hinter mit die Wolkenkratzer von Downtown. Übrigens ist die Architektur der Stadt sehr interessant gemischt: moderne Wolkenkratzer aus Glas, daneben ältere aus Stein, zwischendrin eine Kirche und ansonsten die relativ kleinen Stadthäuser mit 2 bis 3 Etagen und einer Treppe zum Eingang in den ersten Stock.
Vom Hafen zurück in die Innenstadt durchlief ich Alt Montreal. Kleine alte Häuser, Backsteinpflaster... leider fand ich diesen Teil zu touristisch, denn es reihten sich Cafes, Restaurants und Souvenirshops aneinander. Die Straßen waren so voll, dass man kaum gehen konnte. Gefallen haben mir die Straßenmusiker, z.b. eine Geigerin und ein Gitarrist, die eine Melodie aus dem Film „Die wunderbare Welt der Amelie“ gespielt haben, was der Gasse ein schönes Flair gab. Eine Straßen nannte sich selbst „Rue de Arts“ und war mit Ständen übersäht, in denen gemalte Ansichten der Stadt verkauft wurden. Einige der Maler malten gerade, solange niemand kaufen wollte und nur schaute. Man konnte Ihnen über die Schulter schauen. Anschließend kam ich auf einen Platz, auf dem ein Mann mit einer Peitsche übte, während drei asiatische Männer in orangenen Kostümen auf riesigen Bällen daneben saßen und zuschauten. Ich denke, sie übten alle für eine Show am Abend. Das Rathaus (hotel de ville) war leider verhüllt, da es gerade restauriert wird. Überhaupt wurde auch hier viel in den Straßen gebaucht und restauriert. Der Sommer ist die ideale Zeit, denn Regen und Schnee verhindert konstruktive Arbeiten. Im Winter ist die Stadt üblicherweise eingeschneit. 2 m Schnee und Schneestürme sind keine Seltenheit. In die Basilica de Notre Dame konnte ich nur einen Blick werfen, da ich keinen Eintritt zahlen wollte. Sie ist innen sehr farbenfroh und hat eine blaue Decke. Die Kirche selbst ist so von Wolkenkratzern eingebaut, eine belebte Straße führt direkt an ihr vorbei, dass kein Photo vom gesamten Gebäude möglich war.
Das letzte auf meiner Liste war Chinatown. Ich wollte dort Abendbrot essen. Alle vier Tore dieses Viertels habe ich gesehen. Alles Inschriften und Ladenbezeichnungen waren in asiatischen Schriftzeichen. Ich bin dann einfach in einen Imbiss und habe unter lauter Asiaten, die einen Kopf kleiner als ich waren, Nudeln bestellt. Der Verkäufer hat mir bei der Auswahl geholfen. Zum Ausprobieren habe ich gleich noch einen der dampfenden Teigsäckchen gekauft. Meines war mit Spinat und Shrimps gefüllt. Ach, das hat geschmeckt. Leider hatte keiner der Läden ein Majong-Spiel. Zbiggy, Ania, wir müssen weiter mit Eurem Exemplar spielen. :-) Eigentlich wollte ich anschließend in den berühmten Einkaufszentren eine Jeans kaufen und ein langärmliges Shirt, weil ich am Abend davor etwas fror. Die Straßen sind von Einkaufsgeschäften aller Marken wie American Eagle, H&M, Footlocker etc gesäumt. Es gibt auch unterirdische Einkaufszentren, die ich als Labyrinth empfunden habe. Im Winter sind sie sicher sehr praktisch.Ergebnis: ich habe eine Jacke gekauft. Und müde nach der Metro-Station gesucht.

23. August 2010

Montreal

In Montreal wohne ich in einer WG mit 5 Männern. Alex aus Columbien (er war Psychologieprofessor dort und möchte in Kanada einwandern und seinen Doktor schreiben), Rodrigo aus Brazilien (er braucht wohl einen Tapetenwechsel, BWLer aus gutem Hause) und Jan aus der Tchechei (er will hier Ingenieur weiterstudieren).  Mit Jan verstehe ich mich am Besten; vielleicht wegen unserer Namen oder weil wir die einzigen Europäer oder Blonden hier sind.... ? :-) Dann gibt es wohl noch Hugo und Jose aus Columbien, aber die Beiden sehe ich eigentlich nie. Ich muss es jetzt mal klar stellen, alle sind sehr höflich und die WG ist ordentlich und sauber. Wir sitten abens in der Küche und quatschen in einem Mix aus Englisch, Französisch (das können alle, außer mir), Spanisch, Deutsch).
Da es heute den ganzen Tag geregnet hat, bin ich mit Rodrigo, der sowieso auf dem Weg in die Stadt war, die Rue Catherine entlang gelaufen nach Downtown. Unzählige Geschäfte und Cafes. Nicht in bestem Schuss. Und viel Bauarbeiten auf dem Straßen. Anschließend bin ich in das Museum McCord gegangen und habe viel über die Geschichte der Stadt gelesen und gesehen. Anschließend bin ich noch in die Nationalgalerie gegangen. Auch hier habe ich neben moderner Kunst Bilder der "Group of Seven" gesehen. Schöne Bilder. Danach war ich zu müde für weitere Ausflüge und bin schnurstracks zur Metro Richtung Zimmer gegangen. Und wer steht auf der Rolltreppe direkt vor mir? Rodrigo. Also sind wir gemeinsam - nach einem Einkauf des Abendessens in einem Markt namens Metro - nach Hause getrottet.

Ottawa

Ottawa hat mir gefallen. Definitiv. 

Ottawa war der erste Stop meiner Abschlussreisewoche in Kanada. Ich weiß nicht, was mich geritten hat (eigentlich weiß ich es schon), den ersten Flieger am Tag um 7 Uhr morgens nehmen zu müssen. Aufgrund völlig unerwarteten Nebels flogen wir erst zwei Stunden später ab. Da es eine Stunde Zeitverschiebung gibt und der Flug selbst ca 1,5 Stunden andauert, war ich also bereits um 09:30 Uhr morgens in Ottawa. Mit dem Linienbus ging es in die Stadt, Hostel gefunden, Gepäck eingeschlossen und los gings. Ich bin durch die Innenstadt gelaufen. Alles liegt sehr nah in Reichweite. Meine Tour begann am ByWardMarket:  Zuerst habe ich einen Beaverteil gegessen. Eine Art frittierter Fladen mit Zucker und Lime. Mmhhhhh. Unzählige kleine Läden durchzogen nicht nur eine Straße, sondern ein ganzes Viertel über mehrere Straßen. Unterbrochen von Cafes, die oft eine Holzterrasse davor hatten, auf der man sitzen kann. Man kann hier viel Zeit verbringen.
Rideau
ir haben besonders die Stände in den Straßen gefallen, von den Bauern, auf denen Obst und Gemüsen feilgeboten wurden. Ich habe mir gleich 2 Äpfel für einen Dollar gekauft. Mehr lohnt sich ja nicht, da ich bereits am nächsten Tag weiterreise und nicht kochen will. 
Anschließend bin ich entlang des Ottawa Flusses (ja, der Fluss hat denselben Namen wie die Stadt) etwas gelaufen, treppauf, treppab, durch Parkanlagen mit Blick hinunter auf den Fluss und entlang des Rideau Kanals. Ob die Schleusen heute noch benutzt werden, um Schiffe vom Fluss in den Kanal zu geleiten, kann ich nicht sagen. Es sah alles sehr gepflegt und intakt aus. Leider habe ich keine Schiffe den Berg hinauffahren sehen.Anschließend bin ich zum Parliament Hill gelaufen.
Parliament
Vor dem Parlament ist ein großer Park, an dessen Eingang die Centennial Flame brennt. Die Flamme wurde 1967 zur Erinnerung an ein Jahrhundert Konföderation entzündet und brennt seitdem ständig. Konföderation heißt die Gründung Kanadas in 1867 durch Zusammenschluss der vormals britische Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Ontario und Quebec. Ich habe eine Führung innerhalb und eine Führung außerhalb des Parlaments mitgemacht und interessante Fakten über die Gründung Kanadas erfahren. In de Gruppen waren selten Ausländer, fast nur Kanadier aus anderen Provinzen. Dabei habe ich Maria und ihre Schwester kennengelernt. Maria ist aus Spanien vor 40 Jahren mit ihrem Mann nach Kanada eingewandert und nun Kanadierin. Wir haben uns gut in Englisch unterhalten, Ihre Schwester konnte allerdings nur spanisch reden, wenn auch englisch verstehen. Die Ladies waren sehr freundlich und Maria hörte gar nicht auf, von ihrem Sohn (Künstler namens Juan Carlos Nario) zu schwärmen und dann hat sie mich auch noch in einen seltsamen deutschen Laden namens German Town eingeladen, in dem es belegte Brötchen und Butterbrote gab. Davon schwärmte sie. Der Laden brummt wohl in der Woche.
View to Parliaments Hill
Durch ein Shoppingcenter ging es zurück zum Hostel, um mein Bett auszusuchen. Ich hatte ein Dorm Bed gebucht, also ein Bett in einem Doppelstockbett, gebucht. Der Raum hatte 4 Doppelstockbetten. Die Hälfte des Raumes war von Kanadierinnen belegt, die zu einer Einführungswoche an der Uni gereist waren. Die andere Hälfte bestand aus deutschen Alleinreisenden. Ich konnte nur Hallo sagen und mußte schon wieder los, denn ich wollte mir eine Bootstour gönnen. Auch ich bin ein Low Budget Reisender, aber manchmal muß man auch investieren. Die Tour war wunderbar. In den anderthalb Stunden auf dem Ottawa River habe ich sämtliche wichtigen Gebäude der Stadt - unter anderem den Supreme Court, also das Oberste Gericht von Kanada - gesehen. Eine Studentin erklärte jedes Gebäude einmal in englisch und einmal in französisch. Es war die letzte Tour von 7:30 bis 09:00 Uhr, sodass alles in das warme Licht des Sonnenuntergangs getaucht war.
Anschließend bin ich wieder zum Parlamentsgebäude gelaufen, wenn täglich läuft dort 09:30 Uhr eine Lightshow. Ich habe mich, wie viele andere auch, einfach auf den Rasen vor dem Gebäude gesetzt. Die Show ging eine halbe Stunde und war wirklich schön, weil es auf das Parlamentsgebäude projiziert wurde und eingebunden. Sie dauerte ca eine halbe Stunde, war sehr farbenfroh und ging darum, was Kanada ausmacht und wie sich Kanadier selbst definieren und sehen. Sehr empfehlenswert. Nach der Show traf ich die Mädels aus meinem Zimmer (Leah aus der Schweiz und Steffi aus Paderborn); da Steffi ihren Ausweis nicht dabei hatte, wurden wir in keinen Pub eingelassen (die Strafen für die Pubbetreiber sind empfindlich, wenn etwas passiert), sodass wir uns in einem Cafe niederließen und einen Mitternachtskuchen aßen.

ba
Basilica Notre Dame
Am nächsten Tag traf ich in meinem Raum Jessica aus Bayern. Wir sahen uns beim Aufwachen das erste Mal. Gemeinsam haben wir uns auf dem Markt ein Chiabatta zum Frühstück gekauft und sind zu einem Aufsichtspunkt gelaufen.  Dabei haben wir uns auf dem Weg die Basilica Notre Damen angeschaut. Die Türme wirken, als wären sie aus silber.
Mit Blick auf ein etwas verregnetes Ottawa schmeckte das Brot besser. Ich bin anschließend in die Nationalgalerie gegangen. Ein interessantes modernes Gebäude, mit einer riesigen Spinne vor dem Eingang. Ich wollte im der Galerie unbedingt die "Group of Seven" sehen; kanadische Künstler, die sich für einen neuen Malstil zusammengeschlossen haben (expressionistisch, raus in die Natur gehen zum Malen). Es hat sich gelohnt.

Danach bin ich noch durch die Stadt und langsam zum Hostel gebummelt, um meine Sachen abzuholen. Dort traf ich Jessica wieder, die wegen dem Regen das Hostel nicht verlassen hat. Verständlich. Gemeinsam sind wir zu meinem Treffpunkt für meine Mitfahrt nach Montreal gegangen. Ich wurde versetzt bzw wurde die Fahrt am Morgen nach vorne verschoben und ich war nicht erreichbar. So ist das, wenn man kein mobiles Teelefon hat. :-() So bin ich schnellstens zum Bushof gefahren und habe gegen 7 Uhr abends dem Greyhoundbus nach Montreal genommen. 2,5 Stunden und 25 Dollar. Dank meines Sitznachbarn konnte ich per SMS meiner Vermieterin Vermieterin in Montreal Bescheid geben, dass ich mich verspäte. Sie hat mich so spät sogar abgeholt und zu meiner Unterkunft gefahren. Danke, Gail.

20. August 2010

letzter Arbeitstag

heute war mein letzter arbeitstag. es fiel mir schwer, denn ich habe freundliche kollegen und die arbeit machte spass. viele sind in mein buro gekommen und haben mir alles gute gewunscht. viele haben gesagt, ich muss unbedingt wiederkommen und soll dann hereinschauen. ich habe sogar kleine geschenke bekommen. ach, einfach toll!

jetzt sollte ich eigentlich bereits schlafen, aber ich schreibe schnell adieu, weil ich nicht weiss, wann ich wieder per blog mich melden kann. morgen fliege ich nach ottawa. am samstag abend fahre ich nach montreal, wo ich bis dienstag verbleibe (und laut meinen kollegen, gut und reichhaltig essen soll. ich habe viele cafes benannt bekommen :-) am dienstag treffe ich nicole, meine dresdner reisefreundin und wir wissen noch nicht wie, aber wir wollen nach quebec city, um die stadt zu erkunden. nach einer nacht werden wir uns am mittwoch mit dem mietauto in die provinz quebec trauen und einfach mal nördlich den st-lorenz-stromes fahren. glücklicherweise spricht nicole richtig gut französisch. unterkünfte müssen uns auf dem weg anlachen. wir werden hoffentlich glücklich und rechtzeitig am samstag nachmittag wieder zurück in Quebec City sein, wo wir abends den zug nach halifax nehmen. 20 stunden dauert die fahrt, sodass wir verschwitzt, übermüdet aber hoffentlich glücklich am sonntag abend in halifax eintreffen werden. 

das ist der plan oder die idee meines trips. ich werde 2 provinzen entdecken: ontario und quebec. bereist habe ich bereits prince-edward-island, auf dem rückweg bin ich durch new brunswick gefahren und gelebt habe ich in nova scotia. das ist für 3 monate doch recht beachtlich, oder? :-))

liebe geburtstagsgrüße an karsten, der heute geburtstag hat!

nadine, peter, ist eure geburtstagskarte rechtzeitig angekommen?

Au revoir!

9. August 2010

Cape Breton

Es steht noch ein Bericht aus für mein langes Wochenende ( Montag war Feiertag in Nova Scotia): Wir sind nach Cape Breton gefahren, dass einige Autostunden nördlich von Halifax entfernt liegt.
So sind wir bereits am Freitag nach der Arbeit aufgebrochen. Mittlerweile haben wir Übung darin, im Dunkeln einen Campingplatz zu finden und das Zelt aufzubauen. Wir fuhren durch New Glasgow, Antigonish in Richtung Port Hawkesbury und übernachteten in Linwood. Port Hawkesbury ist der nächste größere Ort, sobald die Brück nach Cape Breton überquert wurde. So konnten wir am Samstag bei Tageslicht die Westküste der Insel entlangfahren und erkunden. Wir passierten Inverness und stoppten in Cheticamp, um uns bei einem Lobstersandwich und einem Strandspaziergang auszuruhen. Früher als erwartet, erreichten wir unser Hostel am Pleasant Bay. Es liegt direkt zwischen Küsten und dem Nationalpark, der von zahlreichen Trails durchzogen ist. Viele Picknickplätze mit Blick auf das Meer lagen am Highway. Der Highway hat die Ausmaße einer Landstraße, ist breit, hat aber nur eine Spur pro Richtung. Der den Nationalpark umrundende Highway ist einen sog. Scenic Route und hat den Namen Cabot Trail. (Übrigens wohne ich in Halifax in der Straße namens Cabot Place :-)

Spontan entschlossen wir uns, die letzte Tour mit einem der Walbeobachtungsboote zu machen. Es war großartig, denn wir sahen den Sonnenuntergang auf dem Rückweg.Und natürlich sahen wir auch Wale. Wir waren überrascht, wie nah sie waren. Nastasja hatte extra die Kamera für  Zoomaufnahmen mitgenommen und ich war so überrascht von dem Wal direkt vor meiner Nase (ich saß im vordersten Teil des Bootes), dass ihn nicht berührt habe, sondern ihn nur anstarrte. Die wenigen Sekunden, bis er untertauchte. Eine Gruppe kam direkt auf uns zugeschwommen und tauchte direkt vor uns unter unserem Boot unter. Ein unglaubliches Erlebnis.

Zurück im Hostel schnappten wir uns unser kanadisches Keith-Bier und machten uns auf dem Weg zum Strand, entlang an einem Friedhof durch einen Wald. Wir wurden begleitet von Bryant aus Winnipeg/Manitoba, der für ein Wochenende in Halifax war und ebenfalls Cape Breton sich anschaute. Ihn ließen wir vorlaufen :-) Wir schafften es nicht zum Strand, denn auf dem Hügel standen einladend mehrere Holzsessel, von denen man aus wunderbar aufs Meer und den Strand schauen konnte. So saßen wir dort, tranken, quatschten über Gott und die Welt, schauten aufs Meer, begutachteten die Sterne ....

Der Sonntag stand im Zeichen des Cabot Trails. Der Trail ist übrigens nur die Straße, kein Wanderweg. Ich schaffte es, Nastasja zu 2 kleinen Hiking-touren zu überreden. Hiking ist meiner Meinung nach nicht das, was wir unter wandern verstehen, weil die Wege viel ursprünglicher sind. Teilweise wußten wir nicht, wo der Weg weitergeht, und wir sind - typisch für uns - Seitenwege gegangen. So haben wir auf der zweiten Tour eine Bucht entdeckt (siehe Photo links): Hinter uns der Wald und vor uns die steinige Bucht. Wir sind bis zum Wasser herabgestiegen und haben die Mittagssonne genossen (der Sprung ins klare blaue Wasser war uns dann doch zu ungewiss :-). Auf dem Rückweg schauten wir zwischen den Bäumen von einem Felsvorsprung auf den nebenliegenden Strand, der aufgrund des schönen Wetters voll war. Wir haben uns dann einen Strand gesucht, der vielleicht etwas steiniger, dafür aber nicht so besucht war, und gerastet.

Über Ingonish entlang der Ostküste ging es anschließend wieder südlich nach Baddeck. Ich wollte unbedingt in das Alexander Graham Bell Museum. Bell, Schotte, der als Kind mit seinen Eltern in die USA auswanderte (seine beiden Brüder starben klimabedingt), hatte hier seine Sommerresidenz, da die Landschaft ihn an seine Kindheit erinnerte. Er war an der Erfindung des Telefons beteiligt; sein Assistent hat eine Batterie versehentlich falsch eingesetzt. Bell forschte und lehrte taube Menschen; motiviert durch seine Mutter und seine Frau, eine hemalige Schülerin, welche taub waren und gefördert durch seinen Großvater, der das Alphabeth für taube Menschen erfand. Die Informationen waren interessant, aber es gab einfach zuviel zu lesen und wenig zu schauen.
Wir sind quasi aus dem Museum gestolpert, weil wir vergessen hatten, seit dem Frühstück im Hostel etwas zu essen. Es war einfach kein  Imbiss zu finden, wo man einfach Fish & Chips ordern konnte. Gegen sechs hatte quasi alles zu und wir wollten nicht im Restaurant essen. Letztlich fanden wir einen Pizzaladen, und Bryant vom Vorabend aus dem Hostel fand uns. Er aß dort auch. So hatten wir uns leider in der Zeit verschätzt und mußte einen Schlafplatz finden. Wir waren einfach zu müde, um zum geplanten Campingplatz zu fahren. Es war zu weit. Entlang der Ostküste passierten wir Orte mit den klangvollen Namen Orangedale und Malagawatch und stoppten an einem Aussichtspunkt in Marble Mountain, einer winzigen Gemeinde. Ich sah direkt unter uns am Meer einen Campingplatz. Dort schlugen wir unser Lager für die Nacht auf und schliefen mit Meeresrauschen ein. Übrigens, die Moskitos waren nicht zu verachten. Ich habe stets das Gefühl, dass sie versuchen, mich aufzuessen :-)

Montag wurde wir leider bereits gegen 7 Uhr durch Autohupen aufgeweckt. Ein Rancher vertrieb uns aus diesem Park, der nur zum Picknicken, nicht zum Campen gedacht war. Geplant war ein derartiger früher Start nicht, aber wir hatten einen langen Heimweg vor uns. So konnte wir kein Frühstück am Lagerfeuer machen, sondern kehrten unterwegs in einem der Fischerorte in einer lokalen Bäckerei ein und hatten ein ordentlichen nortamerikanisches Frühstück mit Speck, Ei und Toast. Yammi.
Da wir viel Zeit hatten, fuhren wir über Canso an der Ostküste zurück nach Halifax. Eine sehr lange, aber schöne Küstentour. Canso besteht übrigens aus einem Museum und bietet Bootsüberfahrten zu einer kleinen Insel. Leider hatte der Bootsmann genau in der Zeit, als wir dort anhielten, Mittagspause. Seufz. Übrigens gab Cando das Notrufsignal der sinkenden Titanic weiter.

Müde, aber wieder um viele Eindrücke reicher kehrten wir abends nach Halifax zurück.


5. August 2010

Vorschau

Eastshore, Nova Scotia


Leider habe ich heute wenig Zeit, um von meinem Wochenende zu berichten. Anbei ist ein Photo als Vorschau auf den Bericht. :-)  Es ist einfach zu viel zu tun. Auf Arbeit und zu Hause. Weil ich soviel unterwegs war, muss ich nun einiges aufholen... 

Hilfreich ist es, dass ich in dieser Woche ein Auto habe, denn seit zwei Tagen regnet es. Das erleichtert den Weg zur Arbeit. Und ich konnte Nastasja zum Flughafen bringen. Sie wird die letzten zwei Monate ihres Work & Traveler Jahrs in und um Vancouver verbringen. Ihre Reiseberichte sind auf ihrem Block nachzulesen: http://www.canada2010.de.vu/ Ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit, Nase! Ich bin froh, dass wir uns hier getroffen haben und diese tollen Wochenendausflüge unternehmen konnten. Die gemeinsame Mehrtages-Kanutour in Brandenburg ist auf meiner Liste....

way to the beach of Cheticamp
Autofahren ist anders, und doch gleich.
- In der Stadt sind 50 kmh erlaubt, außerhalb 100 kmh.
- Bei grün kann man fahren, bei rot bleibt man stehen.
- In Nova Scotia darf man aber auch bei rot rechts abbiegen; nachdem man angehalten und geschaut hat, ob kein Auto von links kommt.
- Dann gibt es noch die Kreuzungen, an denen in der jeder Straße ein Stopschild steht. Dann bleibt man stehen (wie das Stopschild nunmal sagt) und der erste, der stand, kann auch als erstes fahren. Das hat mich etwas verwirrt, weil ich es gewohnt bin, dass rechts vor links gilt.
- Und, Fußgänger haben Vorrang. Wenn sie die Strasse überqueren wollen, müssen die Autos anhalten. An großen, belebten Straßen, gibt es sog. Ampeln. Es wird ein Knopf gedrückt, und der Fußgänger kann sofort die Straße überqueren. Über der Straße hängt ein Schild, dass ein Fußgängerweg unter diesem Schild ist. Auf Knopfdruck leuchtet es für ca 10 Sekunden gelb auf. Die Autofahrer wissen dann, dass ein Fußgänger unterwegs ist und sie anhalten müssen.
- Seltsam sind die Hinweisschilder. Sie stehen oft, wie die Ampeln, hinter den Kreuzungen und Abzweigungen. Das kann ziemlich verwirren, wie wir auf den Wochenendtrips gemerkt haben. Wir haben uns öfters gefragt, welches nun die Straße ist, die laut dem Schild links abgehen soll. Viele waren einfach zu unscheinbar oder abrupt oder ohne Straßenbelag oder .... wir haben viel gelacht bei dieser Suche. Aber sind ja letztlich  immer angekommen. :-)

Ostküste zw Cheticamp und Plesant Bay
Gar nicht witzig ist die Parkplatzsuche in der Nähe meines Hauses. Die Straße ist zwar öffentlich, aber vor jedes Haus paßt ein Auto, sodass meines dieses System auf die Probe stellt. Heute konnte ich nicht auf der anderen Straßenseite parken, da morgen früh diese Straße gereinigt wird. Wie jeden Donnerstag morgen. Ebenfalls kommt die Straßenreinigung morgen auf der Novelea und der Isleville, sodass die Querstrassen ebenfalls tabu waren. Oh man.

4. August 2010

Arbeit, Freitag, langes Wochenende

Ich schreibe stets ueber die Ausfluege und Unternehmungen, sodass der Eindruck entstehen koennte, dass ich sonst nichts mache. Also, ich bin in der Woche tagsueber in der Kanzlei. Manche Tage sind hektisch, andere – wie heute der Freitag – sehr entspannt. So war ich in dieser Woche 2x bei Gericht. Im sog. Chambers werden die Antraege relativ schnell abgehandelt. Der Termin beginnt um 09:30 h und ausser dem Richter weiss niemand, in welcher Reihenfolge die Antrage und Akten behandelt werden. Richter kann man in Kanada uebrigens erst werden, nachdem man mindestens 15 Jahre als Anwalt gearbeitet hat.

Wenn der Richter eintritt, stehen alle auf und setzen sich erst, wenn er oder sie es sagt. Obwohl das kanadische Rechtssystem sich am englischen orientiert, traegt hier keiner einer Peruecke oder Robe (ich glaube, diese Tradition wird nur in den obersten Gerichten noch praktiziert). Trotzdem gelten strenge Regeln: man hat ordentlich gekleidet zu erscheinen, d.h. keine aufdringlichen Farben und keine Schuhe, in denen man die Zehen sehen kann. Spricht man mit dem Richter, muss man immer aufstehen. Verlaesst man den Raum, waehrend der Richter noch taetig ist, dreht man sich kurz vor der Tuer zum Richtertisch und verbeugt sich leicht, als Respektsgeste.
Das klingt alles sehr streng, aber der Umgang untereinander ist sehr freundlich und locker. Als wir eintraten, waren bereits einige Anwaelte da. Sie sassen in den drei Tischreihen, hatten ihre Akten bereits ausgepackt und unterhielten sich untereinander. Hinter diesen Tischreihen gibt es noch hinter einer Art Zaun zwei Stuhlreihen fuer Zuschauer. Vor den Tischen sitzt erhoeht die Assistentin des Richter vor ihrem Computer. Aenderungen werden so direkt vor Ort eingearbeitet oder eingetragen. Nochmals erhoeht sitzt der/die Richter/in.

Wie die Faelle bearbeitet werden, entscheidet der Richter. Manche sortieren nach Schwierigkeitsgrad, so werden die klaren Antraege bewilligt und die Antraege, bei denen Nachfragen bestehen, nach hinten in die Liste geschoben. Unser Richter in dieser Woche hat die Faelle nach Inhalten sortiert und Vollstreckungsantraege kamen als letzte dran. Ausserdem hat er nach Alter sortiert, sodass ich wir ziemlich die Letzten waren, denn Glenn, den ich begleitet habe, ist erst einige Jahre im Geschaeft und einer der Juengeren.

Auch hier passieren Pannen, denn einmal ist eine Aktennummer in einem Dokument vertauscht worden. Das konnte aber schnell geklaert werden. Ein anderes Mal fehlten Begruendungen im Antrag. Aber der Richter hat das freundlich und bestimmt aufgeklaert.

Ach, und der Richter wird mit Mylord sowie die Richterin mit Mylady angesprochen werden.

Was ich sonst so treibe? In dieser Woche habe ich Unterlagen vorbereitet fuer die Vollstreckung eines deutschen Urteils hier in Kanada. Dazu muss das Urteil erstmal beim Gericht in Nova Scotia anerkannt werden. Ich habe mich mit Einwanderungsrecht beschaeftigt und recherchiert, welche Voraussetzungen zwingend notwendig sind. Dann habe ich endlich meinen Artikel ueber das Erbrecht in Nova Scotia beendet.

So, jetzt muss ich mit der Aufzaehlung aufhoeren.... sorry. Euch ein schoenes Wochenende!
Wir haben Montag frei, da die Gruendung von Halifax gefeiert wird. Yippieh.

PS. Habt Nachsicht mit meinen Umlauten. Ich habe doch keine auf Arbeit.... und langsam stellen sich Schwierigkeiten ein, auf meinem Notebook zu schreiben, weil da irgendwie das Y und Z vertauscht sind... :-) Euch zu Hause wuensche ich ein schoenes wochenende.