1. Oktober 2009

Keine Langeweile

Langweilig ist es hier definitiv nicht. Letzte Woche wurde ich mit in die Aservatenkammer genommen. Schnappmesser, Pistolen .. und was die Leute so mit in das Reichstagsgebäude nehmen wollen, aber am Eingang abgeben mußten, archivieren. ;-)

Gestern war ich bei Gericht um zu recherchieren und verfolgen, wie ein Strafantrag durch den Bundestag ausgeht...

Heute war ich mit der Referatsleiterin bei festlichen Aktivitäten in der Polizeifachhochschule Oranienburg im Lande Brandenburg. Um exakt 07:40 Uhr holte uns der Fahrdienst ab.
Um im Polizeidienst aufzusteigen, muss man diese FH besuchen und die Prüfungen bestehen. Interessant ist, dass sie direkt neben dem Konzentrationslager Sachsenhausen steht. Die Gebäude waren einst zum Teil Unterkünfte der SS, von 1945 bis 1950 beherbergten sie die Rote Armee, danach die NVA. Das Geländer war also schon immer militärisch belegt. Neidisch war ich auf die Abschlussfeier, die den Absolventen bereitet wurde. An der Universität gibt es das leider nicht, da über das gesamte Jahr verteilt Abschlussprüfungen stattfinden. Auch gibt es keinen sog. Klassenverband. Und damit ach keine Abschlussfeiern; man bekommt seinen Abschlussurkunde für jahrelanges Lernen anonym per Post zugeschickt. Seufz.
Neidisch macht auch der Campus und seine moderne Ausstattung. Aber schließlich ist die Einrichtung auch neu; der Standort wurde erst 2006 in Betrieb genommen. Der heute verabschiedete Jahrgang war der erste an diesem Standort, und (aufgrund des Bologna-Prozesses) der letzte mit einem Diplom-Abschluss. Der Innenminister von Brandenburg, Jörg Schönbohm, war ebenfalls anwesend und Festredner.; neben weiteren u.a. aus dem Innenministerium des Landes Brandenburg und meiner Delegation aus dem Deutschen Bundestag. Da die Studierenden aus dem Land Brandenburg, Berlin und dem Deutschen Bundestag kamen, waren zahlreiche Vertreter dieser Länder anwesend, um ihre neuen Spitzenkräfte abzuholen.

Gleich nach der Rückkehr haben wir uns eine Versammlung angeschaut, an in den letzten Tagen emsig gearbeitet wurde. Es ist tatsächlich spannend, am Schreibtisch bearbeitete Veranstaltungen vor Ort mitzuerleben.
Und ich habe die neue Referendarin kennengelernt. Sie hat eine Führung über das Gelände erhalten, wie wohl jeder neue Referendar hier. Ich habe mich gleich rangehängt und meine Führung nachgeholt. Im Nachhinein hätte ich mir so manche langen Wege in meinen ersten zwei Wochen ersparen können. Seufz.

Und kurz vor Feierabend bekam ich juristische Arbeit, nämlich die Fertigung einer Klageerwiderung. Natürlich ein Eilverfahren. Leider bin ich morgen aufgrund meines Lerntages nicht da, um zu erfahren, ob einige der Argumente den Richter/in überzeugen.... irgendwann gegen 19:00 Uhr bin ich gegangen. Auf Wunsch meiner Chefin. Im Ergebnis war der Tag laaaaang. Interessant, aber lang.

Vorsatz für morgen: tagsüber etwas essen. ;-)



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