Schon wieder ist eine Woche herum. Es ist ziemlich kalt in Berlin geworden. Nachts bewegen sich die Themperaturen um den Gefrierpunkt herum. Vor ca. 8 Wochen gabe es Tage mit über 35 Grad Celsius. Aber ich schweife ab... heute haben Susanna und ich eine Führung beim Verein der Berliner Unterwelten besucht. Wir durchliefen stillgelegte U-Bahn-Tunnel. Naja, eigentlich sind diese gar nicht stillgelegt, sondern niemals in Betrieb genommen wurden, weil andere Linien geplant wurden und diese eben .. liegen gelassen.
Heute haben wir uns im Zwischengeschoß der U-Bahnhaltestelle Moritzplatz getroffen und sind dort unterirdisch zu einem Bahnhof gelaufen, dessen Bau noch der Kaiser angeordnet hatte, der aber aufgrund der Wirtschaftskrise 1918 einen Baustop erlitt. (Damit meine ich natürlich den Bahnhof, und nicht den Kaiser. Der emigrierte. ;-) Im zweiten Weltkrieg wurde er zu Luftschutzräumen umfunktioniert und danach im Zuge des geteilten Deutschlands wohl ignoriert. Es ist sehr irritierend, in einem Rohbau Marmorsäulen zu finden. Auch war es verwirrend und etwas verstörend, durch die zahlreichen Tunnelfragmente und Räume zu laufen, welche seit über 60 Jahren dort vermodern. Wir fanden eine Bleistiftnotiz aus dem Jahre 1928, aber auch Luftsäuberungsmaschinen in den Bunkern, die vor Bomben im zweiten Weltkrieg schützen sollten und auch schützten.
Photos rekonstruierten gelungene Fluchtversuche über die Tunnel. Aber auch die trostlose Bewachung leerer Bahnhöfe, Türen oder Tunnel aus Angst, dass über diesen Weg weitere DDR-Bürger "rübermachen" würden.
Ein kleines Highlight war der letzte Bunker, eigentlich ein ca. 450 m langer Tunnel, der aber in zwei Bunker geteilt wurde. Er stand unter Wasser, sodass die gesamte Gruppe von ca 45 Personen Gummistiefel ausgeteilt bekam, quasi über einen Gulli hinunterstieg (nix für sehr große und/oder korpulente Personen) und nur anhand unserer mitgebrachten Taschenlampen etwas sahen. Per, danke nochmal für die Leihgabe der sehr gut funktierenden Taschenlampen! :-)
Es war eng, dunkel, nass ... und wer wie ich filmgeschädigt ist, vermutet in den kleinen engen Räumen Gruseliges. Uuuuaaaaaahhhhhh.
Lange Flure, an denen rechts und links 6 qm-Zimmer lagen. In diesen Zimmern standen Betten für Mütter und Kinder während der Bombardements bereit. Gebaut für ca 550 Personen, wurde dieser Bunker letztlich von ca 10.000 genutzt. Das kann mich sich gar nicht annähernd vorstellen.
Leider habe ich keine Photos gemacht. Also stellt Euch an dieser Stelle einfach rostige Maschinen, mauersteinsichtbare Wände und eine Gruppe eingemummter staunender Menschen vor, die wild mit den Taschenlampen in alle Richtungen wedeln.
Ich kann diese Tour als besonderes Highlight eines Berlinbesuches - Drivi, falls es doch noch bei Euch klappt ;-) empfehlen. Es werden thematisch unterschiedliche Führungen angeboten: http://berliner-unterwelten.de/
Heute haben wir uns im Zwischengeschoß der U-Bahnhaltestelle Moritzplatz getroffen und sind dort unterirdisch zu einem Bahnhof gelaufen, dessen Bau noch der Kaiser angeordnet hatte, der aber aufgrund der Wirtschaftskrise 1918 einen Baustop erlitt. (Damit meine ich natürlich den Bahnhof, und nicht den Kaiser. Der emigrierte. ;-) Im zweiten Weltkrieg wurde er zu Luftschutzräumen umfunktioniert und danach im Zuge des geteilten Deutschlands wohl ignoriert. Es ist sehr irritierend, in einem Rohbau Marmorsäulen zu finden. Auch war es verwirrend und etwas verstörend, durch die zahlreichen Tunnelfragmente und Räume zu laufen, welche seit über 60 Jahren dort vermodern. Wir fanden eine Bleistiftnotiz aus dem Jahre 1928, aber auch Luftsäuberungsmaschinen in den Bunkern, die vor Bomben im zweiten Weltkrieg schützen sollten und auch schützten.
Photos rekonstruierten gelungene Fluchtversuche über die Tunnel. Aber auch die trostlose Bewachung leerer Bahnhöfe, Türen oder Tunnel aus Angst, dass über diesen Weg weitere DDR-Bürger "rübermachen" würden.
Ein kleines Highlight war der letzte Bunker, eigentlich ein ca. 450 m langer Tunnel, der aber in zwei Bunker geteilt wurde. Er stand unter Wasser, sodass die gesamte Gruppe von ca 45 Personen Gummistiefel ausgeteilt bekam, quasi über einen Gulli hinunterstieg (nix für sehr große und/oder korpulente Personen) und nur anhand unserer mitgebrachten Taschenlampen etwas sahen. Per, danke nochmal für die Leihgabe der sehr gut funktierenden Taschenlampen! :-)
Es war eng, dunkel, nass ... und wer wie ich filmgeschädigt ist, vermutet in den kleinen engen Räumen Gruseliges. Uuuuaaaaaahhhhhh.
Lange Flure, an denen rechts und links 6 qm-Zimmer lagen. In diesen Zimmern standen Betten für Mütter und Kinder während der Bombardements bereit. Gebaut für ca 550 Personen, wurde dieser Bunker letztlich von ca 10.000 genutzt. Das kann mich sich gar nicht annähernd vorstellen.
Leider habe ich keine Photos gemacht. Also stellt Euch an dieser Stelle einfach rostige Maschinen, mauersteinsichtbare Wände und eine Gruppe eingemummter staunender Menschen vor, die wild mit den Taschenlampen in alle Richtungen wedeln.
Ich kann diese Tour als besonderes Highlight eines Berlinbesuches - Drivi, falls es doch noch bei Euch klappt ;-) empfehlen. Es werden thematisch unterschiedliche Führungen angeboten: http://berliner-unterwelten.de/
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