29. Dezember 2010

Einen guten Start ins neue Jahr

Ich hoffe, Ihr habt die Weihnachtsfeiertage gut überstanden und schöne Stunden mit der Familie erlebt!

- Ich bin von meiner Deutschlandreise zurück. Flug von Köln nach Berlin, ohne Verspätung und Ärger. Reisedauer: hochgerechnet mit Zeitpuffer: ca 4,5 Stunden. Irritiert war ich lediglich von einem Polizisten hinter dem Securitycheck, der seine Hand am Abzug der vor der Brust hängenen Maschinenpistole hatte. Die kann doch nicht ernsthaft entsichert da gebaumelt haben. Und frau muss sich neuerdings bis aufs Unterhemd, ähm, ich meine T-Shirt ausziehen, um durch das Törchen auf die "sichere" Seite des Flughafens zu gehen.
- Einige Tage später Zug zurück von Brandenburg nach Eschweiler. Inklusive Verspätung, freundlichem aber rarem Personal: ca. 11,5 Stunden. Wir saßen in einem der 2 Züge, die tatsächlich nach Köln durchfuhren. Die anderen Züge fuhren wohl nur nach Hamm oder vielleicht sogar Essen. Dafür fuhr unser Zug erst 1 Stunden später los.. um den anderen einen Vorsprung zu geben? Die Ansage, dass ein Weichenproblem vorliege, konnten wir nicht glauben, da auf den Nebengleisen stets Züge in diesselbe Richtung abfuhren. Die Ansage, dass kein Personal vorhanden, fanden wir glaubwürdiger....
- Wieder 2 Tage später ging es von Eschweiler nach Bonn mit dem Zug. Mit Eisfüßen nach einer Stunde im Schnee stehen insgesamte Reisedauer ca 3 Stunden. 

Geschenke, Essen, Familie und Freunde sehen... unbezahlbar! Ha, so klingt die Werbung, aber es ist tatsächlich einfach schön und unbezahlbar.
Jedenfalls habe ich es nicht geschafft, vor meiner Deutschlandreise allen Weihnachtsgrüße zukommen zu lassen. Deshalb wünsche ich allen über den Blogg

guten Start ins neue Jahr 2011! 

Ich  wünsche allen Gesundheit, Ruhe, Geduld und dass Ihr Eure Ziele für dieses Jahr schafft :-)

18. November 2010

Nachtrag

Jetzt ist es schon eine Weile her, dass der Blog mit spannenden Geschichten gefüttert wurde. Nun ja. Ich bin zurück und der Alltag hat mich fest im Griff. Obwohl, Alltag stimmt nicht ganz... ich hätte gerne Alltag, also Routine. 
Bei meiner Rückkehr ist mir aufgefallen, wie schön es am Rhein ist. Jetzt wohnen wir auch noch näher am Fluß. Beim Laufen kann ich die Lastkähne beobachten und kleine Wettrennen veranstalten. Es gab einen wunderschönen Indian Summer. Den gibt es nicht nur in Kanada! Eine herrliche farbige Blätterpracht. Leider kann ich keine Bilder dazu einstellen, da meine Kamera am Tage meiner Rückkehr auf Wanderschaft gegangen ist. Leider. (Der Finder kann einige Photos aus dem Flugzeug genießen) Und ich wurde  jedenfalls sehr gut empfangen. Danke an alle Freunde und Familie: Die Paddeltour auf der Sieg war großartig. Und ich weiß jetzt, dass die Sieg durchaus sehr tiefe Stellen hat, an denen ich nicht mehr stehen kann. Und ja, sie ist kalt, aber eher erfrischend kalt. :-) Das Konzert von den Mumford and Sons war auch super. Ich durfte bereits anwaltliche Tätigkeiten ausüben in einer Bonner Kanzlei und private Ratschläge geben. (Ich konnte dabei diejenigen wohl nicht überzeugen, dass ich als Anwalt nix tauge ,-) Leider war ich auch schon erkältet, sodass ich gar nichts tun konnte. Und in Brandenburg steht auch noch alles soweit. Ach, und da sind einige neue Erdlinge namens Mateuzs, Ole und Anno, die alle ein kräftigen Organ haben und so ihre frischgebackenen Eltern auf Trab halten.

Mehr gibt es im Moment nichts zu berichten. Vielleicht folgt im nächsten Jahr ein Bericht, wie ich mein neues Umfeld entdecke. Ich möchte sämtliche Bonner Museen besuchen und bewerten. Cafes testen. Wander- und Laufstrecken entdecken. 

Bis dahin: liebe Grüße erstmal. :-))

2. September 2010

Mit dem Zug zurück nach Halifax

Am Samstag Abend gegen 8 pm fuhr uns ein Taxi nach Charny, einem kleinen Ort vor Quebec City. Dort mußten wir für den Zug einchecken. Das Gepäck unterliegt wie am Flughafen einer Gewichts- und Größenkontrolle. Ich mußte beim Einchecken meine Taschen, die ich als Handgepäck mitnehmen wollte, in ein Gitter stecken zur Kontrolle. Das Gitter soll gewährleisten, dass das Handgepäck unter den Sitz paßt. Nicoles Trekkingrucksack war zu groß und mußte aufgegeben und in den Gepäckwagen verfrachtet werden. Über 1.000 km legen wir im Zug zurück; von 10 Uhr abens bis 5 Uhr am nächsten Nachmittag. Via Rail. Ich hatte in der Nacht eine harte Zeit, zu schlafen. Im Sitzen zu schlafen ist schwer, selbst wenn ich übermüdet bin durch lange Autofahrten. Leider war der Zug über Nacht quasi ausgebucht, sodass ich nicht auf zwei nebeneinanderliegende Sitze ausweichen konnte. Seufz. Diese Nacht muß ich schlafen, denn im Flugzeug werde ich nicht viel Schlaf bekommen. Eigentlich ist der Zug durchaus komfortabel: links ist eine Sitzreihe mit zwei Sitzen nebeneinander. Rechts ist eine Sitzreihe mit nur einem Sitz am Fenster. Unter dem Sitz ist viel Platz für einen Trolley oder eine Sportschultertasche, wie meine. Über den Sitzen sind ebenfalls Stauflächen, an denen ein Gummigitter das Herausfallen verhindert. Es gibt viel Freiraum für die Beine und die Sessel sind breit.

Nun, ich habe viel Zeit nun. Schaue Filme auf meinem Notebook, schreibe diesen Blog (den ich aber erst heute Abend einstellen kann, da ich hier kein Internet habe), schaue aus dem Fenster auf die Wälder, die sich langsam vom Grünen ins herbstliche Gelb-rot-braun verfärben.... ich mag gar nicht daran denken, dass ich zwei Tagen in Deutschland am Schreibtisch sitzen muss, um für meine Prüfung im Dezember zu lernen. Herrje.


Rimouski - Q uebec City

Am Samstag sind wir zurückgefahren, um das Auto in Quebec City zurückzugeben. Obwohl wir morgens um 9 Uhr in Rimouski losgefahren sind, um eine Strecke von ca 300 km in 6 Stunden zurückzugeben, waren wir knapp dran. Ich überlege gerade, wo wir alles stoppten... ein Stop an einem Picknickplatz an der Straße, um zu frühstücken. Dann an einigen Aussichtspunkten, um den Ausblick zu genießen (und Photos zu schießen). An einem Supermarkt, um die Pfandflaschen zurückzugeben und Verpflegung für den Zug zu kaufen (also Brot, Wasser und Obst).

Die Autovermietung hatte uns aufgegeben, das Auto bis 3 pm zurückzugeben. Wir erreichten die Stadtgrenze ca 30 Minuten vorher, haben den dichten Straßenverkehr in der Innenstadt ganz gut gemeistert (mit einigen grünen Ampelphasen)... aber dann waren die letzten 300 m vor der Vermietungsstation abgesperrt. Und lauter Backsteinplaster-Einbahnstraßen ließen uns nicht den kürzesten (Um-)Weg nehmen. Arrrggghh. Wir wollten definitiv nicht zu spät kommen, da man uns bei der Abholung darauf hingewiesen hatte, dass die Station um drei schließen würde. Danach ist nur eine persönliche Abgabe am Montag möglich. Montag wollten wir in Halifax sein.... wir kamen zu spät. Knappe 25 Minuten. Weil die Innenstadt abgeriegelt war, für die Unmassen von Touristen. Als wir am letzten Dienstag die Innenstadt durchliefen, waren Menschen in den Straßen und besichtigten die Ober- und Unterstadt. An diesem Samstag waren es nicht Menschen, sondern Massen. Es war keine Straße mehr sichtbar, soviele Menschen waren da. Um zum Ende zu kommen: natürlich war die Vermietung noch nicht geschlossen, sondern beschäftigt mit Ausleihenden für das Wochenende. So mußten wir keine Miete für die verspätete Rückgabe zahlen oder gar bis Montag bleiben. Puh. Glück gehabt.

Es war richtig schwierig, alles aus dem Auto in tragbares Gepäck umzupacken. Wir hatten irgendwie zwei Taschen mehr, obwohl wir außer Essen und Honig nichts gekauft hatten. Da wir noch Stunden hatten, bis der Zug abends nach Halifax fahren sollte, schleppten wir uns bergaufwärts zum Hostel, in dem wir vor einigen Tagen geschlafen hatten. Sie hatten Schließfächer, die groß genug waren. Glücklicherweise standen die Türen offen, sodass wir sogar noch eine Dusche nehmen konnten :-) was sich leider bei erledigte, als wie am Abend mit dem Gepäck zum Bahnhof liefen. Das ist Sport. Schweißtreibender Sport!
Übrigens sind mir beim Fahren einige Unterschiede aufgefallen: rot oder grün blinkende Ampeln haben mich veranlaßt, anzuhalten, und wenn die Straße frei war, loszufahren. Auch hier gilt die Regel, wer zuerst kommt, fährt auch zuerst. Ampeln und Hinweisschilder stehen hinter der Kreuzung, sodass man rechtzeitig anhalten und schauen muß. Oft kann man es erst lesen, wenn man die Schilder bereits passiert hat. Und Benzin ist wieder billiger geworden. Als ich ankam, kostete der Liter in Halifax um die 95 Cent. in Quebec kostete das Benzin („ordinair“ in französisch) einen Dollar. Ich glaube, dass es im Juli und August, in der touristenstarken Saison, angestiegen ist und jetzt zum Saisonende wieder sinkt. Die Preise werden staatlich reguliert. Ebenfalls kommt es immer darauf an, in welcher Provinz man sich befindet. Auch die Mehrwertsteuer variiert pro Provinz: In Nova Scotia beträgt sie 15 und in Quebec 12 Prozent.

28. August 2010

Parc Le Bic

Heute haben wir den ganzen Tag in und um Bic verbracht. Direkt hinter Bic liegt ein Nationalpark, in dem wir für Nicole nach Robben Ausschau gehalten haben, damit sie welche in natura sieht. Ich habe ja bereits auf dem Rückweg von der Waltour in Cape Breton und sogar in Halifax an der Wasserfront welche gesehen :-)




27. August 2010

Quebec-Tadoussec-Matane

Leider regnete es, als wir Quebec mit dem Auto verließen. Wir kamen im Dunkeln im Bed & Breakfast an. Am nächsten Tag regnete es zwar nicht mehr, aber es war so neblig, dass unser Plan, am Strand spazierengehen und Wale beoachten, sprichtwörtlich ins Wasser fiel. Auch war Ebbe, sodass die Wale viel zu weit waren ....
Wir sind dann weitergefahren über Tadoussec, wo wir uns die älteste Kirche Nordamerikas (oder eines Nachbaus; mein französisch ist nicht gut genug, um alles von den Informationstafels zu verstehen) angeschaut haben. Klein, putzig, weiß mit rotem Spitzdach. Von Nebel umgeben.
Es ging weiter zur Fähre, die nur 3x am Tag fuhr. Glücklicherweise hat uns das die Damen am Morgen beim Frühstück erzählt, sodass wir reserviert hatten. Die Fahrt nach Rimouski dauerte ca 1,5 Stunden. Auch war die Sicht so weit, wie ich spucken konnte. Also milchig 





Auf der anderen Seite klarte der Himmel auf. In Rimouski schauten wir uns einen Leuchttum an, verschmähten aber das Museum über das Schiffsunglück der Ireland, die sank und viele Menschenleben mit sich riß. Auf dem Weg nach Matane hielten wir noch an einer Weinkellerei. Uns wurden die Fässer gezeigt und wir haben den Wein probiert und letztlich einen gekauft. Die Preise schwankten zwischen 20 bis 30 Dollar pro Flasche. 





In Matane sind wir spontan in das einzige Hotel vor Ort gegangen, dass einen Meerblick hat. Das kostet uns zwar das doppelte dessen, was wir sonst für eine Übernachtung gezahlt haben, aber wir hatten Abendbrot auf dem Balkon mit Meerblick und Sonnenuntergang: Baguette, Käse, Wein. Und das Meer rauscht durch das offenen Fenster.....

Quebec City

Mit dem Orleansexpress, einem Bus, ging es von Montreal weiter. Übrigens reise ich ab jetzt mit Nicole aus Dresden. Wir haben drei Stunden für die Busreise gebraucht, die Nicole fast die ganze Zeit schlafend verbracht hat, um die lange Flugreise aus Europa zu verdauen. :-)

Quebec City ist keine Großstadt. Zumindest im Vergleich zu Ottawa und Montreal. Aber auch hier mir gleich ins Auge, dass Altbauwerke und Wolkenkratzer ineinandergehen. Wir sind viel durch die Stadt gelaufen, sind durch kleine Gassen mit Ateliers, Cafes, Boutiquen, unzähliche Souvenirshops etc. gelaufen. Auf Plätzen spielten Schausteller, an manchen Straßenecken spielten Straßenmusikanten. Die Altstadt ist in Ober- und Unterstadt aufgeteilt. Wir kamen in der Unterstadt am Busbahnhof an, und unsere Unterkunft war in der Oberstadt.
Auf dem Photo sieht man, dass von dem Platz, der von einer Flaniermeile gesäumt war, hinunterschauen kann. Eine Mauer grenzt die Stadt ein. Ebenfalls gibt es auch hier eine Kirche namens Notre-Dame. Und eine Zitadelle, die die Geschichte der ersten Siedler und deren Verteidigung widerspiegelt.
Gut hat mir auch ein Markt gefallen, auf dem die Bauern des Umlandes Obst, Gemüse, Honig etc anboten. Ich überlegte, ob ich eine Handvoll Äpfel kaufen sollte und wollte eine probieren, als ich beim Hineinbeißen herausfand, dass es winzige Äpfel waren. 
Auch gerate ich langsam in Schwierigkeiten, da nicht alle in Quebec englisch sprechen... gut, dass Nicole französisch fließend spricht. Auch wenn sie erst in den Dialekt hier hineinkommen muss.

25. August 2010

Ein Montag in Montreal...

Der Wetterbericht hatte Regen vorausgesagt. Ich wollte die Stadt trotzdem erkunden. Zu Fuß. Also packte ich die Regenjacke ein. Und es war ein großartiger sonniger Tag: Zuerst nahm ich den Bus zur Metro und fuhr zur Station Laurier. Die Metro ist ähnlich in Paris, einfach, überschaubar und die Rolltreppen gehen richtig steil hinunter. In diesem Viertel, dem Plateau von Mont Royal, wußte ich frühstücken. Linda, die Biblothekarin meiner Kanzlei in Halifax, hatte mir ein Cafe (445 Laurier East) hier empfohlen, wo es die besten Croissants geben sollte. Das Croissants war wirklich gut. Ich konnte bei meinem späten Frühstück gemütlich aus dem Fenster schauen auf die die gegenüberliegenden Häuser. Es ist typisch, dass die Häuser nur ca 3 Etagen haben und von außen eine schmiedeeiserne Treppe zu jeder Etage führt. Auch umsäumen Bäume, Sträucher und Ranken die Häuser, sodass alles sehr grün ist. Wie ich so aus dem Fenster auf das vorbeiziehende Leben schaute, sah ich einen Polizeiwagen, der die Straße absperrte und einen Feuerwehrmann in voller Montur vor dem Haus laufen. Keine Ahnung warum – Qualm, Gasaustritt – aber als ich mein Frühstück beendet hatte und das Cafe verließ, waren sie weg. Kann also nix sehr schlimmes gewesen sein.
Anschließend fuhr ich mit der Metro eine Station zurück zum Mont Royal. Dort wollte ich eigentlich den Mont Royal hinauflaufen, wurde dann aber zum Bus Nr 11 geschickt, der mich auf die Spitze brachte. Von dort hatte ich einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Die Sonne zeigte sich bereits und es war richtig warm. Kurz ein geschichtlicher Hintergrund: Laurier, einer der ersten Siedler hier, stieg mit einer Gruppe Indianer diesen Berg hinauf. Von der Aussicht und Schönheit überwaltigt, benannte er diesen Berg „Mont Royal“. Später bekam die Stadt diesen Namen, nämlich „Montreal“ (im englischen, die französisch-sprachige Bevölkerung nennt die Stadt weiterhin Mont Royal). Der Berg thront inmitten und über der Stadt und ist ein riesiger Park. Mir sind bei meinem Abstieg viele Jogger entgegengekommen. Der Park hat zudem viele Wanderwege. Besonders gut an Kanada gefällt mir, und das ist mir hier wieder aufgefallen, dass es öffentliche Wasserspender gibt, um den Durst zu stillen. Als Läufer oder Wanderer bin ich so nicht darauf angewiesen, eine Wasserflasche und Gepäck dabei zu haben. - Anschließend bin ich die Rue St.-Denis abgelaufen, denn in dieser Straße gibt es zahlreiche Cafes. Cafes gibt es überall in der Stadt, eines süßer und charmanter als das andere. Aber diese Straße wurde mir empfohlen. Auf der Straße wurde Terrassen aufgebaut, auf denen man bei einem Kaffee das Straßenleben beobachten kann. In einem der Cafes habe ich übrigens Stop gemacht und mir als Mittagssnack einen Bagel mit Frischkäse gegönnt. Mmmhhhh. Ich bin bis zum Hafen hinuntergelaufen. Der alte Hafen wurde umgebaut zu einem Park mit moderen Anlagen für die Bootsanlegestellen (Yachten), Wissenschaftsmuseum etc. Eine Einkaufsbude neben der anderen mit Schmuck, Canada-Shirts, Taschen, Schuhen etc reihten sich aneinander. Auch Bootstouren konnte man machen. Ich habe mich einfach in den Schatten eines Baumes in den Park gesetzt und eine kleine Mittagsrast gehabt; mit Blick auf das Wasser und hinter mit die Wolkenkratzer von Downtown. Übrigens ist die Architektur der Stadt sehr interessant gemischt: moderne Wolkenkratzer aus Glas, daneben ältere aus Stein, zwischendrin eine Kirche und ansonsten die relativ kleinen Stadthäuser mit 2 bis 3 Etagen und einer Treppe zum Eingang in den ersten Stock.
Vom Hafen zurück in die Innenstadt durchlief ich Alt Montreal. Kleine alte Häuser, Backsteinpflaster... leider fand ich diesen Teil zu touristisch, denn es reihten sich Cafes, Restaurants und Souvenirshops aneinander. Die Straßen waren so voll, dass man kaum gehen konnte. Gefallen haben mir die Straßenmusiker, z.b. eine Geigerin und ein Gitarrist, die eine Melodie aus dem Film „Die wunderbare Welt der Amelie“ gespielt haben, was der Gasse ein schönes Flair gab. Eine Straßen nannte sich selbst „Rue de Arts“ und war mit Ständen übersäht, in denen gemalte Ansichten der Stadt verkauft wurden. Einige der Maler malten gerade, solange niemand kaufen wollte und nur schaute. Man konnte Ihnen über die Schulter schauen. Anschließend kam ich auf einen Platz, auf dem ein Mann mit einer Peitsche übte, während drei asiatische Männer in orangenen Kostümen auf riesigen Bällen daneben saßen und zuschauten. Ich denke, sie übten alle für eine Show am Abend. Das Rathaus (hotel de ville) war leider verhüllt, da es gerade restauriert wird. Überhaupt wurde auch hier viel in den Straßen gebaucht und restauriert. Der Sommer ist die ideale Zeit, denn Regen und Schnee verhindert konstruktive Arbeiten. Im Winter ist die Stadt üblicherweise eingeschneit. 2 m Schnee und Schneestürme sind keine Seltenheit. In die Basilica de Notre Dame konnte ich nur einen Blick werfen, da ich keinen Eintritt zahlen wollte. Sie ist innen sehr farbenfroh und hat eine blaue Decke. Die Kirche selbst ist so von Wolkenkratzern eingebaut, eine belebte Straße führt direkt an ihr vorbei, dass kein Photo vom gesamten Gebäude möglich war.
Das letzte auf meiner Liste war Chinatown. Ich wollte dort Abendbrot essen. Alle vier Tore dieses Viertels habe ich gesehen. Alles Inschriften und Ladenbezeichnungen waren in asiatischen Schriftzeichen. Ich bin dann einfach in einen Imbiss und habe unter lauter Asiaten, die einen Kopf kleiner als ich waren, Nudeln bestellt. Der Verkäufer hat mir bei der Auswahl geholfen. Zum Ausprobieren habe ich gleich noch einen der dampfenden Teigsäckchen gekauft. Meines war mit Spinat und Shrimps gefüllt. Ach, das hat geschmeckt. Leider hatte keiner der Läden ein Majong-Spiel. Zbiggy, Ania, wir müssen weiter mit Eurem Exemplar spielen. :-) Eigentlich wollte ich anschließend in den berühmten Einkaufszentren eine Jeans kaufen und ein langärmliges Shirt, weil ich am Abend davor etwas fror. Die Straßen sind von Einkaufsgeschäften aller Marken wie American Eagle, H&M, Footlocker etc gesäumt. Es gibt auch unterirdische Einkaufszentren, die ich als Labyrinth empfunden habe. Im Winter sind sie sicher sehr praktisch.Ergebnis: ich habe eine Jacke gekauft. Und müde nach der Metro-Station gesucht.

23. August 2010

Montreal

In Montreal wohne ich in einer WG mit 5 Männern. Alex aus Columbien (er war Psychologieprofessor dort und möchte in Kanada einwandern und seinen Doktor schreiben), Rodrigo aus Brazilien (er braucht wohl einen Tapetenwechsel, BWLer aus gutem Hause) und Jan aus der Tchechei (er will hier Ingenieur weiterstudieren).  Mit Jan verstehe ich mich am Besten; vielleicht wegen unserer Namen oder weil wir die einzigen Europäer oder Blonden hier sind.... ? :-) Dann gibt es wohl noch Hugo und Jose aus Columbien, aber die Beiden sehe ich eigentlich nie. Ich muss es jetzt mal klar stellen, alle sind sehr höflich und die WG ist ordentlich und sauber. Wir sitten abens in der Küche und quatschen in einem Mix aus Englisch, Französisch (das können alle, außer mir), Spanisch, Deutsch).
Da es heute den ganzen Tag geregnet hat, bin ich mit Rodrigo, der sowieso auf dem Weg in die Stadt war, die Rue Catherine entlang gelaufen nach Downtown. Unzählige Geschäfte und Cafes. Nicht in bestem Schuss. Und viel Bauarbeiten auf dem Straßen. Anschließend bin ich in das Museum McCord gegangen und habe viel über die Geschichte der Stadt gelesen und gesehen. Anschließend bin ich noch in die Nationalgalerie gegangen. Auch hier habe ich neben moderner Kunst Bilder der "Group of Seven" gesehen. Schöne Bilder. Danach war ich zu müde für weitere Ausflüge und bin schnurstracks zur Metro Richtung Zimmer gegangen. Und wer steht auf der Rolltreppe direkt vor mir? Rodrigo. Also sind wir gemeinsam - nach einem Einkauf des Abendessens in einem Markt namens Metro - nach Hause getrottet.

Ottawa

Ottawa hat mir gefallen. Definitiv. 

Ottawa war der erste Stop meiner Abschlussreisewoche in Kanada. Ich weiß nicht, was mich geritten hat (eigentlich weiß ich es schon), den ersten Flieger am Tag um 7 Uhr morgens nehmen zu müssen. Aufgrund völlig unerwarteten Nebels flogen wir erst zwei Stunden später ab. Da es eine Stunde Zeitverschiebung gibt und der Flug selbst ca 1,5 Stunden andauert, war ich also bereits um 09:30 Uhr morgens in Ottawa. Mit dem Linienbus ging es in die Stadt, Hostel gefunden, Gepäck eingeschlossen und los gings. Ich bin durch die Innenstadt gelaufen. Alles liegt sehr nah in Reichweite. Meine Tour begann am ByWardMarket:  Zuerst habe ich einen Beaverteil gegessen. Eine Art frittierter Fladen mit Zucker und Lime. Mmhhhhh. Unzählige kleine Läden durchzogen nicht nur eine Straße, sondern ein ganzes Viertel über mehrere Straßen. Unterbrochen von Cafes, die oft eine Holzterrasse davor hatten, auf der man sitzen kann. Man kann hier viel Zeit verbringen.
Rideau
ir haben besonders die Stände in den Straßen gefallen, von den Bauern, auf denen Obst und Gemüsen feilgeboten wurden. Ich habe mir gleich 2 Äpfel für einen Dollar gekauft. Mehr lohnt sich ja nicht, da ich bereits am nächsten Tag weiterreise und nicht kochen will. 
Anschließend bin ich entlang des Ottawa Flusses (ja, der Fluss hat denselben Namen wie die Stadt) etwas gelaufen, treppauf, treppab, durch Parkanlagen mit Blick hinunter auf den Fluss und entlang des Rideau Kanals. Ob die Schleusen heute noch benutzt werden, um Schiffe vom Fluss in den Kanal zu geleiten, kann ich nicht sagen. Es sah alles sehr gepflegt und intakt aus. Leider habe ich keine Schiffe den Berg hinauffahren sehen.Anschließend bin ich zum Parliament Hill gelaufen.
Parliament
Vor dem Parlament ist ein großer Park, an dessen Eingang die Centennial Flame brennt. Die Flamme wurde 1967 zur Erinnerung an ein Jahrhundert Konföderation entzündet und brennt seitdem ständig. Konföderation heißt die Gründung Kanadas in 1867 durch Zusammenschluss der vormals britische Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Ontario und Quebec. Ich habe eine Führung innerhalb und eine Führung außerhalb des Parlaments mitgemacht und interessante Fakten über die Gründung Kanadas erfahren. In de Gruppen waren selten Ausländer, fast nur Kanadier aus anderen Provinzen. Dabei habe ich Maria und ihre Schwester kennengelernt. Maria ist aus Spanien vor 40 Jahren mit ihrem Mann nach Kanada eingewandert und nun Kanadierin. Wir haben uns gut in Englisch unterhalten, Ihre Schwester konnte allerdings nur spanisch reden, wenn auch englisch verstehen. Die Ladies waren sehr freundlich und Maria hörte gar nicht auf, von ihrem Sohn (Künstler namens Juan Carlos Nario) zu schwärmen und dann hat sie mich auch noch in einen seltsamen deutschen Laden namens German Town eingeladen, in dem es belegte Brötchen und Butterbrote gab. Davon schwärmte sie. Der Laden brummt wohl in der Woche.
View to Parliaments Hill
Durch ein Shoppingcenter ging es zurück zum Hostel, um mein Bett auszusuchen. Ich hatte ein Dorm Bed gebucht, also ein Bett in einem Doppelstockbett, gebucht. Der Raum hatte 4 Doppelstockbetten. Die Hälfte des Raumes war von Kanadierinnen belegt, die zu einer Einführungswoche an der Uni gereist waren. Die andere Hälfte bestand aus deutschen Alleinreisenden. Ich konnte nur Hallo sagen und mußte schon wieder los, denn ich wollte mir eine Bootstour gönnen. Auch ich bin ein Low Budget Reisender, aber manchmal muß man auch investieren. Die Tour war wunderbar. In den anderthalb Stunden auf dem Ottawa River habe ich sämtliche wichtigen Gebäude der Stadt - unter anderem den Supreme Court, also das Oberste Gericht von Kanada - gesehen. Eine Studentin erklärte jedes Gebäude einmal in englisch und einmal in französisch. Es war die letzte Tour von 7:30 bis 09:00 Uhr, sodass alles in das warme Licht des Sonnenuntergangs getaucht war.
Anschließend bin ich wieder zum Parlamentsgebäude gelaufen, wenn täglich läuft dort 09:30 Uhr eine Lightshow. Ich habe mich, wie viele andere auch, einfach auf den Rasen vor dem Gebäude gesetzt. Die Show ging eine halbe Stunde und war wirklich schön, weil es auf das Parlamentsgebäude projiziert wurde und eingebunden. Sie dauerte ca eine halbe Stunde, war sehr farbenfroh und ging darum, was Kanada ausmacht und wie sich Kanadier selbst definieren und sehen. Sehr empfehlenswert. Nach der Show traf ich die Mädels aus meinem Zimmer (Leah aus der Schweiz und Steffi aus Paderborn); da Steffi ihren Ausweis nicht dabei hatte, wurden wir in keinen Pub eingelassen (die Strafen für die Pubbetreiber sind empfindlich, wenn etwas passiert), sodass wir uns in einem Cafe niederließen und einen Mitternachtskuchen aßen.

ba
Basilica Notre Dame
Am nächsten Tag traf ich in meinem Raum Jessica aus Bayern. Wir sahen uns beim Aufwachen das erste Mal. Gemeinsam haben wir uns auf dem Markt ein Chiabatta zum Frühstück gekauft und sind zu einem Aufsichtspunkt gelaufen.  Dabei haben wir uns auf dem Weg die Basilica Notre Damen angeschaut. Die Türme wirken, als wären sie aus silber.
Mit Blick auf ein etwas verregnetes Ottawa schmeckte das Brot besser. Ich bin anschließend in die Nationalgalerie gegangen. Ein interessantes modernes Gebäude, mit einer riesigen Spinne vor dem Eingang. Ich wollte im der Galerie unbedingt die "Group of Seven" sehen; kanadische Künstler, die sich für einen neuen Malstil zusammengeschlossen haben (expressionistisch, raus in die Natur gehen zum Malen). Es hat sich gelohnt.

Danach bin ich noch durch die Stadt und langsam zum Hostel gebummelt, um meine Sachen abzuholen. Dort traf ich Jessica wieder, die wegen dem Regen das Hostel nicht verlassen hat. Verständlich. Gemeinsam sind wir zu meinem Treffpunkt für meine Mitfahrt nach Montreal gegangen. Ich wurde versetzt bzw wurde die Fahrt am Morgen nach vorne verschoben und ich war nicht erreichbar. So ist das, wenn man kein mobiles Teelefon hat. :-() So bin ich schnellstens zum Bushof gefahren und habe gegen 7 Uhr abends dem Greyhoundbus nach Montreal genommen. 2,5 Stunden und 25 Dollar. Dank meines Sitznachbarn konnte ich per SMS meiner Vermieterin Vermieterin in Montreal Bescheid geben, dass ich mich verspäte. Sie hat mich so spät sogar abgeholt und zu meiner Unterkunft gefahren. Danke, Gail.