13. Juli 2010

Regen, Regen, Regen ... aber keine Abkühlung

Der Wochenendbericht: Der Samstag fing chaotisch an, denn meine Mitfahrt tauchte nicht auf. Conor, ein Kollege aus dem Büro, wollte mich mitnehmen zum Lake Banook, wo das Dragon Boat Festival stattfand. Wir waren um 08:30 Uhr verabredet. Es war bereits nach 09:00 Uhr und wir sollten um diese Zeit vor Ort eintrudeln. Aber Conor hatte meine Adresse und Telefonnummer im Büro vergessen, wollte die Notiz morgens schnell holen und stellte überrascht fest, dass sein Schreibtisch umgezogen war. Im Büro wird im Moment umgebaut. Ständig werden Büros getauscht, geräumt …. und das auf drei Etagen.
Nun, er kam später (bekam meine Adresse telefonisch heraus ;-), und wir hatten circa 15 Minuten, bis alle für das erste Rennen zum Beladen des Bootes da sein mußten. Wir sollten uns um 09:26 Uhr einfinden. Sind keine 20 Paddler da, kann das Team nach den Regeln nicht starten. Wir fuhren bei mir gegen 09:10 Uhr los. Wir mußten einen Umweg fahren, da die Brücke um die Ecke nach Darthmouth wegen Bauarbeiten gesperrt war. Dann hatten wir keine Münzen für den Brückenzoll. Die Straße zum See war abgesperrt, sodass wir zum Sammelparkplatz fuhren, von dem Shuttlebusse alle 15 Minuten zum Fest fuhren. Der sehr entspannte Busfahrer fuhr für uns sofort. Dann mußten wir noch unser Team finden. Mehr als 50 Teams traten gegeneinander an..... wir erreichten unser Zelt um 09:22 Uhr. Genau vier Minuten vor der aboluten Deadline!
Dieses erste Rennen haben wir leider verloren. Seufz. Das lag nicht an uns. :-) Die Gegenmannschaften waren einfach zu stark, wie der Zeitvergleich zeigte.

Was genau ist eigentlich ein Dragon Boat Festival? Ein Dragon Boat ist ein Kanu, in dem 20 Paddler sitzen, die nur vorwärts kommen, wenn sie im Gleichklang paddeln. Schnell und stechend. Ein Leichtgewicht sitzt an der Spitze und schlägt eine Trommel (und versucht, das Gleichgewicht zu halten, um nicht aus dem Boot zu fallen). Die Teams waren nicht professionell, denn viele Firmen und Organisationen stellten sie (wie unsere Kanzlei, die sich das Boot mit dem Wirtschaftsprüfern von Deliotte teilten), um Geld für den Amateursport in Halifax zu sammeln.
Wer mehr über Dragon Boote wissen möchte, sei auf Wikipedia verwiesen. Das würde meinen Rahmen hier sprengen (http://de.wikipedia.org/wiki/Drachenboot

Unser Team gewann das zweite Rennen und kam so ins C-Finale, wo wir den dritten Platz belegten. Von über 50 Teams hatten wir die 12schnellst Zeit an diesem Tag (mit 01:01 Minuten) und wir haben den vierten Platz belegt beim Geldsammeln, denn das Team ersammelt insgesamt $2,000 gesammelt. Nicht schlecht, oder? Wir haben einmal geübt und aus Spaß aus der Freude mitgemacht.- Da ich im Boot saß, konnte ich schlecht Photos machen. Schaut einfach auf die Homepage http://www.dragonboat.halifax.ns.ca/Gallery/tabid/299/Default.aspx  Unser Teamname war witzigerweise "Perfect Paddlers". 
Übrigens haben Conor und ich für den Rückweg mehr als 40 Minuten gebraucht. Bad traffic, sagt man hier.


So war ich rechtzeitg zu Hause, um das Spiel Deutschland gegen Uruguay zu sehen. Eine Freude. Warum waren sie nochmal beim Halbfinale so schlecht drauf? Ärgerlich. Aber, der dritte Platz ist auch nicht schlecht.


Abends bin ich mit Emily, die ich am letzten Sonntag auf der Straße kennengelernt habe, zum Jazzkonzert gegangen. Wir hörten waschechten Chicago-Blues (ja, obwohl es ein Jazz-Festival ist).Es spielten Lurrie Bell und Keith Hallett (im Photo zu sehen), mehr unter http://halifaxjazzfestival.ca/schedule-grid 
Und wir waren die Jüngsten. Es regnete, aber war warm. Wir schlossen uns einigen Leuten an und gingen vor zur Bühne zum Tanzen. Man kann doch kein Konzert im Sitzen hören...


Der Sonntag war genauso verregnet, aber warm. Ich bin spontan mit Alexa, der mittleren Tochter von Martha, mitgefahren. Sie hat in Antiquitätenläden nach einem Tisch geschaut. Sie ist Rechtsanwältin, aber Jura war nicht wirklich ein Gesprächsthema. Sie hat mich dann nicht zu Hause abgesetzt, sondern bei der Freundin von Martha, bei der Martha an diesem Nachmittag mit ca 15 Freundinnen Bridge spielte. Ich war gestrandet, denn ohne Auto kommt man hier einfach nicht weiter. Ein Bus fuhr nicht. Als Kücken wurde ich mit Kuchen und Sandwiches gefüttert (ja, denn ein “nein. danke” überhörten die alten Damen einfach). Oh man. Aber bei dem Regen war ohnehin nichts draußen zu unternehmen. So habe ich mir das Fußballfinale angeschaut. Ein sehr zähflüssiges Spiel.
PS: Ich habe heute auf Arbeit wieder eine Zeugenbefragung mitbemacht, also still danebengesessen und mitgeschrieben. Ich bin einfach begeistert, weil Kevin, der Anwalt, will, dass ich meine Notizen diktiere und ihm ein Memo schreibe. Damit stehe ich auf demselben Level, wie ein Sommerstudent (nicht ernsthaft juristisch effektiv arbeitend, aber helfend). Und ich werde mein erstes Diktat – in meinem Leben – in englisch diktieren. Wahnsinn. Und dann habe ich auch noch einen Klu in der Akte gefunden, der den Fall zu unseren Gunsten drehen könnte.... ein toller Arbeitstag. Ich bin angekommen. Das habe ich niemals erwartet oder gehofft.

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