23. Juni 2009

Mr Bierbar

Die Bierbar. Tja. Was genau ist das? Im gaststättenrechtlichen Sinne gemäß § 1 Gaststättengesetz wohl keine Bar, obwohl der Name es vermuten läßt: Es ist ein Kellerraum im Wohnheim auf dem Campus der DHV Speyer. Er ist nur einem bestimmten Personenkreis zuständig, uns Studenten. Und es werden alkoholische Getränke ausgeschenkt (Schankwirtschaft). ABER es besteht keine Gewinnerzielungsabsicht! Damit kein Gewerbe... und wird außerdem irgendwie von der Stadt geduldet.

Das wars kurz juristisch erklärt. Jetzt zum tatsächlichen.:Der Keller wird von sog. Bierwarten gehegt und gepflegt. Sprich, Bier wird gekauft und in den Kühlschrank gestellt. Das kleine Fenster tagsüber zum Lüften geöffnet (nachts geht das nicht wegen der Lärmbelästigung - das würde das Bundes- bzw. Rheinland-Pfälzische Immissionsschutzgesetz greifen ;-) ... Bierwart ist ein Typ Mann, ähm Mensch, die das Gerstengetränk innig lieben.
Jedenfalls zieht man und frau in der Bierbar keine gute Kleidung an, weil es stinkt vom Zigarettenqualm, Schweiß und ... fallengelassenem Bier. Ich habe extra Schuhe für diese Lokation aussortiert. Es klingt eklig, oder? Aber es ist eben eine Institution, die man nach einem Kölsch annimmt. Zwischendurch geht man eben zum Atmen kurz an die frische Luft...

Heute wurde ich jedenfalls angeschmiert. Denn es war eigentlich eine Schlagerparty, getarnt als Mr. Bierbar-Wahl. Dazu muss ich erklären, dass Schlager so gar nicht mein Fall ist. Mit Matthias Reim kann man mich jagen. Ich weiss (Daniel, ja ich weiss ;-), ich sollte toleranter sein, aber über Geschmack läßt sich nicht streiten. Aber auch das ist nach einem Kölsch nicht mehr so wild...
Die Herren mußten sich in 3 Runden präsentieren: In der ersten Runde tanzten sie solo zu "Schöner fremder Mann" (Gewinner war wohl Torben für seinen versuchten sexy Tanz). In der zweiten Runde mußten sie mit den Händen auf dem Rücken erst einen Schnaps und dann ein Bier trinken (Gewinner war der Hamburger Sebastian). Dabei ging die erste Flasche zu Boden. Danach mußte jeder a capella singen (Gewinner? Ich glaube, Leonard). Irgendwas. Und ein Schlußwort halten. Also mutig waren alle angetretenen 5 Herren. Ich zolle Ihnen Respekt!
Gewonnen hat mit überragender Mehrheit der Hamburger Sebastian. Wohl auch verdient, denn in den Pausen hat er mit den anwesenden Damen gesprochen und seine Werbetrommel gerührt. Auch Inga und mich hat er angesprochen. Was mich amüsiert, weil wir uns bisher auf dem Campus noch nicht wirklich über den Weg gelaufen sind und quasi zum ersten Mal Kontakt hatten. Auch habe ich ein Herz für die nicht so talentierten Teilnehmer, deren Mut belohnt werden sollte mit einer meiner drei Stimmen :-))

Nun, ich habe wieder etwas gelernt:
1. Schlager ist ertragbar. Man kann gut Paartanzen danach.
2. Ich komme mit wenig frischer Luft aus.
3. .... das überlege ich mir morgen. Denn ist spät und jetzt gehts ab ins Bett.

Gute Nacht.

PS: Es gibt tatsächlich Leute, die jeden Tag in die Bierbar gehen. Geöffnet ist sie täglich ab 21 h. Ich warte auf das nächste Event, und entsorge die Kleidung von gestern erst mal ;-)


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